1. Überblick über Energieverbrauch verschaffen
Wer einen digitalen Stromzähler (Smart Meter) zu Hause hat, bekommt über seinen Netzbetreiber meist Zugang zu seinen Verbrauchsdaten. Auf Smart-Meter-Webportalen sieht man genau, an welchen Tagen man wie viel Strom verbraucht hat, teilweise erhält man auch Werte für jede Stunde oder sogar Viertelstunde. So sieht man, welche Tätigkeiten im Haushalt besonders viel Strom verbrauchen und wie hoch die Grundlast im Haushalt für ständig laufende Geräte ist. Mit Stromzählern für die Steckdose – gibt es auch mit WLAN-Verbindung und Smartphone-Apps – kann man den Verbrauch einzelner Geräte messen.
2. Smart Heizen und Wärmeverluste vermeiden
Die meiste Energie im Haushalt wird für das Heizen aufgewendet. Damit möglichst wenig davon verschwendet wird, ist bestmögliche Isolierung notwendig. Wer nicht gleich die ganze Wohnung sanieren will, kann zumindest undichte Fenster mit Dämmstreifen abdichten. Statt Fenster zu kippen, sollte man drei Mal täglich für fünf Minuten stoßlüften, um Frischluft hereinzulassen. Stets ratsam ist auch eine Entlüftung der Heizkörper. Smarte Thermostate sind relativ einfach zu installieren. Mit ihnen kann man Zeitpläne für das Heizen erstellen, um die Temperatur genau dann im angenehmen Bereich zu halten, in dem Bewohner zuhause sind. Hersteller versprechen Heizkosteneinsparungen um bis zu 30 Prozent. Wer es in Kauf nimmt, die Zimmertemperatur um ein Grad zu senken, spart bereits bis zu sechs Prozent Energie.
3. Kochen mit Deckel, Backen mit Umluft
Die größten Stromverbraucher im Haushalt finden sich in der Küche. Herde und Backöfen stehen dabei oft an erster Stelle. Der Klassiker unter den Tipps in diesem Bereich ist der Deckel am Kochtopf, der bis zu 50 Prozent Energie einsparen kann. Bei Backöfen kann man mit Umluft statt Ober- und Unterhitze niedrigere Temperaturen einstellen und somit auch weniger Strom verbrauchen. Vorheizen ist oft überflüssig, außerdem kann man Backöfen vor Ende der Backzeit abschalten und die Resthitze nutzen. Am Herd gilt dies ebenso. Je seltener man den Backofen im Betrieb öffnet, desto weniger Hitze geht klarerweise verloren. Wasserkocher arbeiten effizienter als Herde, um kleinere Speisen zu erwärmen zahlen sich Mikrowellenherde aus.
4. Kühlen mit höchster Effizienzklasse
Kühl- und Gefrierschränke verbrauchen zwischen 10 und 15 Prozent des Stroms in Haushalten. Gefrierschränke sollte man stets nur kurz öffnen und bei Eisbildung regelmäßig abtauen. Die optimale Temperatur liegt bei minus 18 Grad Celsius, beim Kühlschrank bei plus 7 Grad. Jeder Grad weniger verbraucht mehr Strom. Je voller der Kühlschrank ist, desto effizienter werden die Inhalte gekühlt. Beim Kühl- und Gefrierschränken ist die Energieeffizienzklasse (von A bis G) besonders wichtig. Die Zwickmühle hier liegt zwischen der Anschaffung neuer Geräte und der Vermeidung von Elektroschrott. Noch nicht allzu alte Geräte sollte man bei Defekten reparieren lassen, würde ein neues Gerät aber nur die Hälfte des Stroms verbrauchen, sollte man das alte austauschen.
5. Geschirr spülen mit wenig Warmwasser
Geschirrspüler laufen in vielen Haushalten täglich. Hier sollte man, falls vorhanden, Energiesparprogramme nützen und die Füllmenge voll ausnutzen. Für die Erhaltung der Funktionstüchtigkeit empfiehlt sich aber auch, hie und da ein besonders heißes Programm zu wählen. Vor dem Einräumen in die Maschine sollte man verschmutztes Geschirr wenn möglich nicht warm abspülen. Je weniger Geschirr man mit der Hand wäscht, desto weniger Wasser verbraucht man üblicherweise. Wenn im Waschbecken spült, sollte man das Wasser nicht fließen lassen, sondern den Abfluss zustoppeln.
6. Wäsche waschen und am Ständer trocknen
Waschmaschinen sollten laut Experten normalerweise mit 30 oder 40 Grad laufen. Moderne Waschmittel benötigen nicht mehr. Für Kochwäsche sind 60 Grad ausreichend. Wie beim Geschirrspüler gilt: Möglichst voll machen. Wenn es warm genug ist, sollte man Wäscheständer und nicht Wäschetrockner verwenden.
7. Bügeln mit Resthitze
Wäsche zu bügeln macht ohnehin nur wenigen Menschen Spaß. Aus Energieeffizienzgründen sollte man es ohnehin nur tun, wenn es unbedingt notwendig ist. Im Betrieb lässt sich hier kaum Strom sparen, man kann aber Restwärme nutzen. Das Bügeleisen bleibt auch nach dem Ausstecken eine Zeit lang heiß, sodass man das letzte Hemd auch ohne Stromverbrauch von Falten befreien kann.
8. Unterhaltungselektronik ohne Stand-by verwenden
Geräte wie Fernseher, Computer, Spielkonsolen, oder Audiosysteme verbrauchen im Schnitt zusammen mehr als ein Viertel des Stroms in Haushalten. Außer bei der Effizienzklasse des Fernsehers lassen sich hier kaum Optimierungen vornehmen. Man kann aber den Stand-by-Betrieb verkürzen, indem man Geräte nach Verwendung komplett abschaltet. Verteilerstecker mit Ein-Aus-Schalter bieten sich dafür an.
9. WLAN-Router nachts abschalten
Auch WLAN-Router müssen nicht ständig laufen. Bei Nacht kann man sie abschalten, damit verbrauchen sie nur zwei Drittel des Tages Strom.
10. Beleuchtung nur dort, wo sich jemand aufhält
Eigentlich ist es selbstverständlich, dass niemand Licht an einem Ort braucht, an dem sich niemand aufhält. Energiesparlampen verbrauchen viel weniger Strom als Halogenleuchten, LED-Lampen sind noch eine Spur effizienter. Smart-Home-Enthusiasten setzen auf Bewegungsmelder, um die Beleuchtung bedarfsgerecht zu automatisieren.
Wer noch mehr Tipps zum Energiesparen sucht, der kann sich eine Broschüre der E-Control ansehen oder bei der Umweltberatung informieren. Gute Tipps zum Energiesparen gibt es auch von der Wirtschaftskammer.