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Alle Vorteile und Kosten im Überblick

von Max

Wenn es im Ofen knistert und die Flammen um das Scheitholz tänzeln, wird einem allein schon beim Anblick wohlig warm. Idealerweise steckt dahinter auch noch ein modernes, energieeffizientes Heizsystem. 
Holz als Energiequelle ist klimaschonender und kostengünstiger als Strom, Gas und Öl (siehe Grafik) sowie behaglicher, was das Raumklima anlangt. Vorausgesetzt, man heizt richtig ein, hat das erforderliche technische Equipment, die individuell ideale Heizmethode und das geeignete Material. Sprich: hartes, trockenes Holz, hochwertige Pellets, Holzbrickets oder Hackschnitzel.

Kachelofen speichert Wärme

Vor allem der Kachelofen bleibt ein Wärmewunder, sagt Thomas Schiffert, Geschäftsführer des Österreichischen Kachelofenverbands. „Kachelöfen arbeiten mit Strahlungswärme, die gleichmäßig über Stunden abgegeben wird.“ Das dicke Mauerwerk speichert die Wärme und gibt sie langsam an den Raum ab. „Nach dem Anheizen bleibt es noch viele Stunden warm, auch wenn das Feuer schon lange erloschen ist.“ Gerade in der Übergangszeit reiche es oft, nur morgens und abends Holzscheite nachzulegen.

Zahl der Kachelöfen nimmt zu

Mehr als 450.000 Kachelöfen – dies entspricht 13 Prozent der Haushalte – sorgen in Österreich in der kalten Jahreszeit für Wärme. Pro Jahr kommen rund 10.000 Stück der Wärmespender dazu, für die man im Schnitt 15.000 bis 20.000 Euro bezahlt. Aktuelle Wartezeit: zwei bis drei Monate ab Auftragsvergabe. Schiffert: „Ein Kachelofen ist auch eine ideale Ergänzung zu anderen Heizsystemen mit erneuerbarer Energie, z. B. (Luft-)Wärmepumpe. Diese wird bei tiefen Außentemperaturen zu einer fast reinen Stromheizung, da sehr viel E-Energie für eine ausreichende Raumtemperatur benötigt wird. “ 
Vorteil: „Selbst bei Stromausfall sorgt der Kachelofen für ein warmes Zuhause.“ Kachelöfen benötigen relativ wenig Wartung. Es reicht meist, alle ein bis zwei Jahre eine Reinigung und Inspektion durchführen zu lassen.

Holz als Energiequelle

In einem Kaminofen lässt sich ebenso mit Scheitholz heizen. Solche frei stehenden, kompakten Öfen aus Gusseisen oder Metall (z. B. Schwedenofen), geben schnell Wärme ab und können mit verschiedenen Designs an die Raumgestaltung angepasst werden. Sie sind in der Regel leicht zu installieren, erfordern wenig Platz und erwärmen den Raum direkt durch Strahlungs- und Konvektionswärme. 
Nachteil: Man muss laufend Holz nachlegen, ansonsten kühlen die Öfen rasch wieder aus. Die Anschaffungskosten liegen bei 2.000 bis 6.000 Euro, der Einbau kann zusätzlich 500 bis 1.500 Euro ausmachen, je nach Aufwand und Schornsteinanschluss. Kaminöfen sollten einmal im Jahr gewartet werden.

Eine Pelletheizanlage gehört, vor allem bei größeren Ein- oder Mehrfamilienhäusern, zu den populärsten Optionen für energieeffizientes und umweltfreundliches Heizen. Geschätzt werden besonders die komfortable Befeuerung (die Pellets werden automatisch nachgelegt), der hohe Wirkungsgrad (90 Prozent oder mehr), die geringen Emissionen aufgrund der kontrollierten Verbrennung und die kompakte Lagerungsmöglichkeit – Pellets (in Säcken erhältlich) benötigen in der Regel weniger Platz als Scheitholz.

Nachhaltig heizen mit Holz: Alle Vorteile und Kosten im Überblick

Eyecatcher Kachelherde eignen sich auch zum Kochen

Wer diese Heizmethode bevorzugt, muss mit 15.000 bis 25.000 Euro (inkl. Einbau) rechnen, wobei es hier auf die Leistung der Anlage, das Fördersystem und die Größe des Pelletlagers ankommt. Wartung: in der Regel einmal jährlich von einem Fachbetrieb.

Hackschnitzelheizungen sind eher für größere Häuser oder landwirtschaftliche Betriebe geeignet, die Kosten belaufen sich auf 20.000 bis 35.000 Euro (inkl. Einbau). Ihr wesentlicher Nachteil ist die deutlich größere Lagerfläche fürs Brennmaterial. Ein Vergleich für den Jahresbedarf eines Hauses (150 m2, ca. 20.000 kWh): 6 m2 braucht es etwa, um ausreichend Holzpellets zu lagern, 12 m2 für Scheitholz und 24 m2 für Hackschnitzel. Auch eine Hackholzschnitzelheizung erfordert mindestens einmal im Jahr eine fachmännische Wartung.

Nachhaltig heizen mit Holz: Alle Vorteile und Kosten im Überblick

Kaminöfen aus Metall (z. B. Schwedenofen) spenden schnell Wärme, kühlen nach dem Beheizen aber bald wieder aus 

Holzpreis ist gesunken

Mit welchem System auch immer – Heizen mit Holz macht sich buchstäblich bezahlt: Laut Statistik Austria ist Holz der kosteneffizienteste Energieträger zur Beheizung von Wohnräumen: Der Pelletpreis verzeichnet derzeit mit minus 29 Prozent (im Vergleich zu 2023) den größten prozentualen Rückgang, der Scheitholzpreis reduzierte sich immerhin um 2,3 Prozent und war im August 2024 verglichen mit Heizöl um rund 34 Prozent und im Vergleich mit Erdgas um gut 50 Prozent günstiger. Laut jüngster AK-Erhebung kostet z. B. ein Raummeter Buche zwischen 111 und 188 Euro, also knapp acht Prozent weniger als noch im Jänner 2024.

Handwerkerbonus kassieren

Positiv auf die Nachfrage nach Kachel- und Kaminöfen wirkt sich nicht zuletzt der heuer neu eingeführte Handwerkerbonus aus, mit dem die Arbeitsleistung von Handwerkern rückwirkend ab 1. März mit 20 Prozent bzw. maximal 2.000 Euro pro Person gefördert wird. Ab 2025 sinkt die maximale Förderung auf 1.500 Euro. Die wohlige Wärme mit dem nachwachsenden Rohstoff Holz bleibt aber auch künftig eine kosteneffiziente und umweltschonende Heizoption.

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