Er ist der Lieblingsmaler vieler Menschen, ein Umsatzbringer des Kunstmarkts und ein unverzichtbarer Bestandteil von privaten Sammlungen von Horten bis Batliner, die ihre Basis in der „Klassischen Moderne“ haben.
Nicht zuletzt ist das Werk Marc Chagalls (1887–1985) eine Triebfeder jenes publikumsträchtigen, aber auch aufwendigen Ausstellungsbetriebs, den Klaus Albrecht Schröder in seiner 25-jährigen Wirkungszeit in der Albertina perfektioniert hat. Als deren „grandiosen Abschluss“ bezeichnet der Katalog die nun eröffnete, rund 100 Werke zählende Chagall-Werkschau, die nochmal alle Register zieht, aber auch einen dezidiert harmonischen Ton anschlägt: Während Vorstände anderer Kulturinstitutionen es vor ihrem Abgang auf Provokation anlegen, scheint Schröder mit dieser Ausstellung alle umarmen zu wollen.