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Asfinag erzielt Überschuss, kommende Jahre werden schwieriger

von Max

Zusammenfassung

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  • Asfinag verzeichnete 2024 einen Jahresüberschuss von 734 Millionen Euro, auch durch steigende Mauteinnahmen.
  • Investitionen in alternde Infrastruktur, einschließlich Brücken und Tunnel, werden stark zunehmen, mit geplanten 1,7 Milliarden Euro für 2025.
  • Zukünftige Investitionen umfassen Artenschutzmaßnahmen, Ausbau der Ladeinfrastruktur für E-Fahrzeuge und eine autarke Stromversorgung bis 2030.

Der Verkehr auf Österreichs Schnellstraßen und Autobahnen ist im Vorjahr um 1,6 Prozent angestiegen. Die Asfinag erzielte um 0,4 Prozent mehr Mauteinnahmen und kam mit seinem dadurch erhöhten Budget so gut aus, dass ein Jahresüberschuss von 734 Millionen Euro erzielt wurde. „Das ist das Zeichen einer sehr guten Performance“, sagt Finanzvorstand Herbert Kasser bei der Präsentation der Jahresbilanz 2024 am Dienstag.

Die Asfinag-Vorstände Herbert Kasser (li.) und Hartwig Hufnagl bei der Präsentation der Jahresbilanz 2024

Rekordinvestitionen und Mitarbeiteraufstockung

2,508 Milliarden Euro betrugen die Einnahmen der Asfinag im abgelaufenen Geschäftsjahr. Ein Großteil dieser Einnahmen wurde wieder in das Straßennetz investiert. 1,519 Milliarden Euro bedeuten einen neuen Rekordwert. Außerdem konnte die Holding ihre Eigenkapitalquote von 45,6 auf 47 Prozent erhöhen. Die Belegschaft wurde um 235 Personen auf nunmehr 3.510 Arbeitskräfte aufgestockt. Der Schuldenstand stieg von 10,41 auf 10,56 Milliarden Euro.

Ihre Investitionsfreudigkeit sieht die Asfinag als wichtigen Konjunkturimpuls in wirtschaftlich schwierigen Zeiten. Die seien im Übrigen auch an gesunkener Lkw-Fahrleistung um 1,4 Prozent klar erkennbar, sagt Kasser. In den kommenden Jahren werden die Investitionssummen weiter steigen, prognostiziert Bau- und Betriebsvorstand Hartwig Hufnagl, denn: „Die Babyboomer unter den Autobahnprojekten kommen an das Ende ihres Lebenszyklus.“

Alternde Infrastruktur verlangt nach Sanierung

Ein großer Teil des Asfinag-Straßennetzes stamme aus den 70er- und 80er-Jahren. Vor allem die 5.874 Brücken hätten mit 41,1 Jahren ein hohes durchschnittliches Lebensalter erreicht. Aber auch Tunnel und Fahrbahnen müssen in großem Stil saniert oder neu errichtet werden. Ein Beispiel sei die Tunnelerneuerung auf der A10 von Golling bis Werfen, die alleine 265 Millionen Euro kostet, oder die Sanierung der Luegbrücke der A13 Brennerautobahn. 1,8 Kilometer Brückenbauwerke werden ab heuer für 380 Millonen Euro erneuert.

2025 sind 1,7 Milliarden Euro an Investitionen vorgesehen. „In den Folgejahren werden wir die Schallmauer von 2 Milliarden Euro durchbrechen“, kündigt Kasser an. „Das wird in zunehmende Verschuldung münden.“ Investiert wird aber nicht nur in Fahrbahnen und Bauwerke, sondern auch in Digitalisierung, nachhaltige Investitionen und die Energieversorgung.

Die S7 Fürstenfelder Schnellstraße ist eines der großen Neubauprojekte der Asfinag.

Die S7 Fürstenfelder Schnellstraße ist eines der großen Neubauprojekte der Asfinag.

Artenschutz und Autarkie bei Stromversorgung

63 Millionen Euro fließen in den kommenden fünf Jahren etwa in Grünbrücken. „Straßen haben eine Barrierewirkung für Wildtiere. Unsere Investitionen in diesem Bereich sind ein Beitrag, um die Artenvielfalt in Österreich aufrecht zu erhalten“, sagt Kasser. In Lärmschutz für Menschen, die neben Autobahnen leben, fließen von 2025 bis 2030 über 600 Millionen Euro.

Bis 2030 soll aber auch die Ladeinfrastruktur für E-Lkw und E-Autos stark ausgebaut werden. Außerdem werden weitere Wasser-, Solar- und Windkraftwerke errichtet. Bis 2030 will sich die Asfinag bilanziell vollständig selbst mit Strom versorgen können. Der aktuelle Kraftwerkspark kommt auf rund 14 Megawatt Leistung. 100 Megawatt sind das ungefähre Ziel. In den kommenden Jahren sollten also an vielen Stellen neue PV-Anlagen neben Autobahnen aus dem Boden sprießen. Das ambitionierte Ziel will man auch mit Hilfe von Partnerunternehmen erreichen, die Anlagen auf eigene Kosten errichten und Standortmiete in Form von Stromlieferungen zahlen.

Vignettenpreise steigen mit VPI

Die zusätzlichen Investitionen werden mit steigenden Vignettenpreisen einhergehen. Der Preis sei aber an den Verbraucherpreisindex gekoppelt. Darüber hinaus werde es keine Erhöhung geben, versichert Kasser. Dass der Staat zwecks Budgetsanierung die Dividende, die er von den Asfinag-Einnahmen erhält, erhöht, glaubt der Finanzvorstand nicht. „Unser Eigentümer ist vernünftig. Wir haben einen Minister, der aus der Wirtschaft kommt. Der weiß, wie man mit einer Aktiengesellschaft umgeht.“

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