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Atelier von Maria Lassnig in Klagenfurt wird öffentlich zugänglich

von Max

Das einstige Atelier der Künstlerin Maria Lassnig in der Klostergasse in Klagenfurt soll saniert und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Das Land Kärnten und die Stadt Klagenfurt haben das Obergeschoss des betroffenen Hauses angemietet. Die Räume werden in der Folge adaptiert, dort sollen dann Workshops, Ausstellungen oder Lesungen stattfinden, kündigte Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) am Freitag an.

Das Atelier und die angrenzenden Räume umfassen eine Fläche von etwa 130 Quadratmetern. Land und Stadt übernehmen die Miete von rund 1.600 Euro sowie die weiteren Kosten zu gleichen Teilen. Der Mietvertrag gilt mit 1. Februar 2025 und läuft bis 31. Dezember 2039. Die Maria Lassnig Privatstiftung hat für die Bespielung der Räume ein Ausstellungskonzept erarbeiten lassen.

Brennpunkt der Moderne

Lassnig, deren Todestag sich am 6. Mai zum 10. Mal jährt, nutzte die Räume nahe des Heiligengeistplatzes in den späten 1940er Jahren und machte sie kurzzeitig zu einem Brennpunkt österreichischer Nachkriegskunst. Persönlichkeiten wie Arnold Clementschitsch, Michael Guttenbrunner, Max Hölzer und Arnulf Rainer tauschten sich dort aus, wie auch gelegentlich Werner Berg, Herbert Boeckl, Anton Kolig, Heimo Kuchling oder Arnold Wande – ein detailliertes Bild erhält man in der empfehlenswerten Biografie der Autorin Natalie Lettner.

Private Initiative

Zuletzt setzte sich die private Besitzerin der Immobilie, die Universitätsprofessorin Maria Nicolini, für den Erhalt des Ortes ein: Das Gebäude wurde sensibel renoviert, konnte aber nur in sehr selektivem Rahmen öffentlich zugänglich gemacht werden. Die Besitzerin setzte sich aber für eine langfristige Öffnung des Hauses ein. „Es ist von großer Wichtigkeit, an diesem Ort und in diesem Moment der bedeutenden Künstlerin zu gedenken“, heißt es nun auch in dem Statement des Landes Kärnten.

Die kuratorische und wissenschaftliche Leitung erfolgt durch das Land und die Stadt Klagenfurt unter Einbindung des Museums Moderner Kunst Kärnten und der Stadtgalerie. Die Kärntner Landesregierung wird einen entsprechenden Beschluss in der Regierungssitzung am kommenden Dienstag fällen.

Die 1919 geborene Maria Lassnig zählt zu den bedeutendsten Künstlerinnen ihrer Generation. Sie wurde Volksschullehrerin, galt aber schon als Kind als besonderes Zeichentalent. 1940 begann Lassnig mit dem Studium der Malerei in Wien, schloss es 1945 ab und kehrte nach Klagenfurt zurück.

Es zog sie in weiterer Folge nach Paris und New York. 1974 begann sie mit dem Medium Film zu arbeiten, 1977 wurden erstmals zeichnerische Werke Lassnigs in Wien gezeigt. 1980 übernahm sie die Leitung der Meisterklasse an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien und war eine der ersten Frauen im deutschsprachigen Raum, die eine Professur für Malerei erhielt. Am 6. Mai 2014 starb die Künstlerin 94-jährig in Wien.

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