Es hatte einen gewissen Charme, dass der gebürtige Tscheche zwei Werke von Mozart ausgewählt hat, die mit Tschechien zusammenhängen. Den Auftakt gab er mit der Konzertarie „Bella mia fiamma, addio! Resta, o cara“, KV 528. Hera Hyesang Park schöpfte dabei aus dem Vollen ihrer expressiven Sopranstimme, setzte auf Dramatik, betörte in den Höhen. Popelka bereitete ihr mit den Symphonikern einen komfortablen Klangteppich.
Bei der Symphonie in D-Dur, KV 504, die „Prager Symphonie“ genannt, setzte er auf Vollklang und scheute zu Beginn vor einer gewissen Schwere nicht zurück. Durch weite Passagen führte er so, als wäre diese Symphonie mit dem Titel des Finalsatzes des Folgewerks, Mahlers „Vierter“ in G-Dur, überschrieben. Der heißt „sehr behaglich“. Damit war dann bei Mahler Schluss.
Kontraste
Popelka setzte auf Kontraste. Ausgeklügelt ließ er durch die Idylle immer wieder das Bedrohliche sacht durchschimmern. Er nahm sich Zeit, arbeitete die Motive präzise aus, generierte Momente verstörender Schönheit. Der langsame Teil war wie ein Innehalten. Etwas mehr Ausdruck, mehr Dämonie beim Solo „Freund Hein spielt auf“ des Konzertmeisters, der dafür die Geige wechseln muss, wäre kein Nachteil gewesen. Ausbaufähig Parks nicht immer wortdeutliches, sehr zurückhaltendes „himmlisches Leben“. Viel Applaus.
KURIER-Wertung: ***1/2 von *****