Startseite Sport Beinharter Kampf der „Mittelklassenationen“ » abseits.at

Beinharter Kampf der „Mittelklassenationen“ » abseits.at

von Max

In der Saison 2024/25 liefern wir euch wieder regelmäßige Updates zur UEFA-Fünfjahreswertung und was die Entwicklungen in den Europacup-Wochen für die österreichischen Klubs und ihre europäischen Ambitionen bedeuten.

Nach jetzigem Stand (30.9.2024) sieht die neuralgische Zone in der UEFA-Fünfjahreswertung wie folgt aus:

9. Tschechien (39,850)
10. Türkei (36,900)
11. Norwegen (32,000)
12. Österreich (31,000)
13. Israel (30,625)
14. Schweiz (29,975)
15. Dänemark (29,575)
16. Griechenland (29,500)
17. Schottland (29,300)

Das ist die Range, die wir für die weitere Europacupsaison beobachten müssen. Für Österreich ist es meistens gut, wenn Klubs aus diesen Ländern in Europa ausscheiden oder keine Punkte holen.

Diesmal fassen wir gleich zwei Wochen zusammen, zumal die Champions League bereits eine Woche früher gestartet wurde, die Europa League – ohne österreichischer Beteiligung – nachzog. Die Ligaphase der Conference League startet erst diese Woche.

Ergebnisse der letzten zwei Wochen:

9. Tschechien – 39,850 (+1,000)

Tschechien marschiert weiter souverän durch den Europacup-Sommer bzw. mittlerweile Herbst. Mit dem 3:0-Sieg von Sparta Prag gegen Red Bull Salzburg startete Tschechien perfekt in die Champions-League-Ligaphase und ließ keine Zweifel daran aufkommen, dass man auch nach dieser Saison vor Österreich liegen wird. Auch Slavia Prag gewann sein Auftaktspiel in die Europa League: Auswärts bei Ludogorets gab es einen 2:0-Sieg. Auch Viktoria Pilsen landete mehr als einen Achtungserfolg: Auswärts bei Eintracht Frankfurt erkämpfte die „dritte Kraft“ in Tschechien ein 3:3-Unentschieden. Mit Mlada Boleslav steigt diese Woche auch der Conference-League-Starter ins Geschehen ein.

Nächste Runde:
CL: VfB Stuttgart – Sparta Prag
EL: Slavia Prag – Ajax Amsterdam
EL: Viktoria Pilsen – Ludogorets
CO: Noah Yerevan – Mlada Boleslav

10. Türkei – 36,900 (+800)

Auch die Türkei, die heuer keinen Champions-League-Starter hat, konnte in der Europa League wieder souverän punkten. Fenerbahce gewann gegen Union Saint-Gilloise mit 2:1, Galatasaray besiegte PAOK Saloniki mit 3:1 und einzig Besiktas musste beim 0:4 bei Ajax Amsterdam Federn lassen. Besonders spannend wird nun das Aufeinandertreffen zwischen Basaksehir und Rapid am kommenden Mittwoch zum Auftakt in die Conference League.

Nächste Runde:
EL: FC Twente – Fenerbahce
EL: Rigas Futbola Skola – Galatasaray
EL: Besiktas – Eintracht Frankfurt
CO: Istanbul Basaksehir – SK Rapid

11. Norwegen – 32,000 (+500)

Norwegen punktete vergangene Woche sehr überraschend: Meister Bodö/Glimt feierte in der Europa League einen fulminanten 3:2-Heimsieg über den FC Porto. Molde steigt mit dem vermeintlich leichten Heimspiel gegen Larne aus Nordirland erst diese Woche ins Geschehen ein.

Nächste Runde:
EL: Union Saint-Gilloise – Bodö/Glimt
CO: Molde – Larne

12. Österreich – 31,000 (0)

Für Österreich gab’s zum Champions-League-Auftakt keine Punkte: Sturm unterlag Stade Brest mit 1:2, Salzburg verlor in Prag klar mit 0:3. Allerdings warten auf die beiden CL-Starter diese Woche möglicherweise machbare Aufgaben und die Hoffnungen auf Punktzuwächse ruhen ohnehin eher auf den nun ebenfalls einsteigenden Conference-League-Startern LASK und Rapid.

Nächste Runde:
CL: SK Sturm Graz – FC Brügge
CL: Red Bull Salzburg – Stade Brest
EL: LASK – Djurgardens IF
EL: Istanbul Basaksehir – SK Rapid

13. Israel – 30,625 (0)

In einer kuriosen Partie musste sich der einzige verbliebene israelische Klub, Maccabi Tel Aviv, bei Rapid-Bezwinger SC Braga mit 1:2 geschlagen geben. Somit gab es zuletzt auch für Israel keinen Punktezuwachs.

Nächste Runde:
EL: Maccabi Tel Aviv – FC Midtjylland

14. Schweiz – 29,975 (0)

Ebenfalls – vorerst – eine Nullrunde gibt’s für die Schweiz: Aston Villa setzte sich in der Champions League auswärts bei den Young Boys Bern mit 3:0 durch. Einfacher wird es für den Schweizer Meister nicht, denn als nächstes geht’s ins Camp Nou. Auch hier ruhen die Hoffnungen auf den Conference-League-Startern.

Nächste Runde:
CL: FC Barcelona – Young Boys Bern
CO: FC Lugano – HJK Helsinki
CO: Cercle Brügge – FC St. Gallen

15. Dänemark – 29,575 (+250)

Dänemark konnte in der vergangenen Woche knapp an Griechenland vorbeiziehen: Der FC Midtjylland holte ein Remis gegen die TSG 1899 Hoffenheim und sorgte damit für wichtige Punkte für die Wertung. Diese Woche geht es für die Rot-Schwarzen gegen Maccabi Tel Aviv und damit einen direkten Konkurrenten weiter.

Nächste Runde:
EL: Maccabi Tel Aviv – FC Midtjylland
CO: FC Kopenhagen – Jagiellonia Bialystok

16. Griechenland – 29,500 (0)

Eine enttäuschende Woche war es auch für Griechenland, das von Platz 15 auf Platz 16 abrutschte und nun bereits die Schotten im Nacken spürt. Olympiakos verlor den Europa-League-Auftakt bei Lyon mit 0:2 und PAOK musste sich Galatasaray auswärts mit 1:3 geschlagen geben. Die kommenden Aufgaben werden für die griechischen Klubs allerdings etwas angenehmer.

Nächste Runde:
EL: Olympiakos – SC Braga
EL: PAOK Saloniki – FCSB
CO: Borac Banja Luka – Panathinaikos

17. Schottland – 29,300 (+800)

Schottland war von den „Mittelständlernationen“ in den letzten Wochen der klare Gewinner. Celtic landete nicht nur einen Pflichtsieg gegen Slovan Bratislava in der Champions League, sondern ließ diesen mit 5:1 auch richtig überzeugend ausfallen. Weiter geht’s für die Hoops in Dortmund. Auch die Rangers starteten mit einem Sieg in die Europa League: Auswärts bei Malmö gab es einen 2:0-Erfolg, was vor dem schweren Duell mit Lyon ausgesprochen wichtig war.

Nächste Runde:
CL: Borussia Dortmund – Celtic
EL: Rangers – Olympique Lyon
CO: Dinamo Minsk – Heart of Midlothian

Fazit der Runde

Der Auftakt in die Champions League und Europa League Ligabewerbe brachte für die Mittelklassenationen nur wenige Überraschungen und gleich für vier Nationen – darunter auch Österreich – gab es in den letzten beiden Wochen gar keine Punkte.

Von hinten klopft nun Schottland an und pirschte sich bereits sehr nahe an die Griechen heran, die auch knapp hinter Dänemark zurückfielen. Während sich die Türkei weiter absetzen konnte und Platz 10 festigte und Tschechien auf Rang 9 ohnehin sehr souverän agiert, ist das Feld ab dem elften Platz ausgesprochen eng: Zwischen dem Elften Norwegen und dem Siebzehnten Schottland liegen derzeit nur noch 2,700 Punkte. Österreich ist in diesem harten Kampf mittendrin, steht weiterhin auf Platz 12, der künftig wieder Verbesserungen bringen würde (siehe FAQ am Ende des Artikels).

Klar ist aber auch, dass jetzt wieder ordentlich gepunktet werden muss. Österreich hat aufgrund seiner vier Starter grundsätzlich eine bessere Ausgangslage als viele Konkurrenten, wie etwa Norwegen, Dänemark oder vor allem Israel. Aber die Konkurrenz schläft nicht und mit dem Beginn der Conference-League-Ligaphase werden auch die anderen Mittelständler Punkte hamstern. Gerade Griechenland und die Schweiz sind zwei schlafende Riesen, die noch ordentlich Punkte sammeln werden und die starken Schotten dürften auch weiterhin Boden gut machen.

Ein heißer Tanz um die Plätze kann hiermit erst so richtig beginnen!


FAQ zur Fünfjahreswertung:

Informationen zur Ausgangslage ab der Saison 2025/26

In der laufenden Bundesligasaison qualifiziert sich der Meister nicht mehr automatisch für die Gruppenphase der UEFA Champions League, sondern muss ins Playoff der Meister, um die Gruppenphase der Königsklasse erreichen zu können.

Der Vizemeister muss auf dem Weg in die Gruppenphase der Champions League gleich drei Gegner besiegen, womit man mindestens einen Gegner besiegen muss, um in einer europäischen Gruppenphase zu stehen.

Der Cupsieger oder Ligadritte steigt ab der neuen Saison in der dritten Qualifikationsrunde zur Europa League ein, muss also ebenfalls mindestens einen Gegner besiegen, um eine Gruppenphase zu erreichen.

Der vierte und der fünfte Teilnehmer startet nur noch in der 2. Qualifikationsrunde zur Conference League. Um in die Gruppenphase zu kommen, müssten hier also drei Gegner besiegt werden.

Was bringt eine höhere Platzierung?

Österreich beendete die letzte Saison in der Fünfjahreswertung als Dreizehnter.

Bereits die Plätze 11 und 12 bringen Verbesserungen: Der Dritte oder der Cupsieger würde hier im Europa-League-Playoff einsteigen, wie es in dieser Saison der Fall war und hätte somit zumindest die Conference League Gruppenphase sicher. Der vierte Teilnehmer würde in der 2. Quali-Runde zur Europa League einsteigen, der fünfte weiterhin in der 2. Quali-Runde zur Conference League – ebenso wie in dieser Saison.

Ab Platz 10 in der UEFA-Fünfjahreswertung gibt es wieder einen fixen Champions-League-Startplatz für den Meister. Für die anderen Teilnehmer ändert sich nichts.

Die Plätze 8 und 9 bringen weitere Verbesserungen: Der Champions-League-Fixplatz für den Meister ist natürlich auch hier gegeben. Der Vizemeister würde hier allerdings am Ligaweg in der 3. Quali-Runde der Champions League einsteigen, was zumindest die Europa-League-Teilnahme fixieren würde. Der Rest bleibt gleich.

Welche Range ist interessant?

Ob man Achter oder Neunter in der Fünfjahreswertung wird, ist für die Europacupstartplätze unerheblich. Belgien beendete die Saison 2023/24 als Achter mit 48,800 Punkten und ist für Österreich, das mit 32,600 Punkten abschloss, somit praktisch außer Reichweite.

Beim Neunten, der Türkei, ist dies anders. Die Türken lagen mit 38,600 Punkten zum letzten Saisonende zwar ebenfalls recht deutlich vor den Österreichern, sollte aber eine wichtige Benchmark für die Folgesaisonen sein.

Österreich muss sich nach der Streichung der Punkte aus der Saison 2019/20, die einiges doch wieder enger machte, zwischen den Plätzen 11 und 17 orientieren. Letzteres allerdings nur, wenn man eine schwache Europacupsaison spielt. Platz 10 von der Türkei zurückzuerobern und somit wieder einen fixen Champions-League-Platz zu bekommen, wäre sensationell, allerdings auch ausgesprochen schwierig.

Das klare Ziel für Österreichs Europacupstarter muss Platz 12 sein. Damit würde man sich wieder den Status der vergangenen Saison sichern.

Wann wird all das frühestens schlagend?

In der laufenden Bundesligasaison ist klar, wie die Startplätze verteilt werden – nämlich so, wie vorhin beschrieben. In der Fünfjahreswertung spielt man allerdings auch für die Folgesaisonen vor – deshalb der Name, zumal sich die Wertung über einen Vergleichszeitraum von fünf Jahren erstreckt.

Würde es Österreich also beispielsweise schaffen, diese Saison den zehnten Rang in der Fünfjahreswertung zurückzuerobern, dann wäre der Meister der Saison 2026/27 wieder mit einem Fixplatz in der Gruppenphase der UEFA Champions League ausgestattet. Orientieren muss man sich allerdings definitiv etwas tiefer, also an den Plätzen 11 oder 12.

Wie war die Ausgangslage nach der vergangenen Saison?

Die Türkei ist als Neunter der Vorsaison nur schwer erreichbar und hielt zum Saisonende bei 38,400 Punkten. Unmittelbar danach folgt mit Tschechien der Gegner, an dem man sich am ehesten auf lange Sicht orientieren muss. Unser Nachbarland hatte zu Saisonende 36,050 Punkte.

Elfter in der Fünfjahreswertung war nach Ende der Vorsaison Schottland, die allerdings in den letzten beiden Jahren eher durchwachsene Europacupsaisonen spielten. Sie hielten zu Saisonstart wie Tschechien bei 36,050 Punkten.

Danach kommt unser „Tabellennachbar“, die Schweiz. Sie waren in den letzten drei Jahren in Europa beispielsweise besser als Schottland, hielten zum Saisonende aber nur bei 32,975 Punkten. Danach folgte Österreich mit 32,600 Punkten.

Das einzige Land, das dahinterliegt und gefährlich für Österreich wurde, war als Vierzehnter Norwegen. Die wiederum waren in den letzten Jahren sehr stark und hielten zum Saisonende bei 31,625 Punkten. Griechenland war als Fünfzehnter mit 25,225 Punkten – wie bereits erwähnt – vorerst vernachlässigbar. Ebenso wie Israel oder Dänemark – aber der Wegfall der Saison 2019/20 änderte doch einiges.

Stand nach der Saison 2023/24 und vor der Saison 2024/25

Hier der Endstand der Fünfjahreswertung zum Abschluss der Saison 2023/24 in unserem Beobachtungsrahmen:

9. Türkei (38,600)
10. Tschechien (36,050)
10. Schottland (36,050)
12. Schweiz (32,975)
13. Österreich (32,600)
14. Norwegen (31,625)
15. Griechenland (25,225)
16. Dänemark (31,450)
17. Israel (31,125)

Mit Saisonstart wurden die Punkte der Saison 2019/20 aus der Wertung genommen, womit sich vor dem ersten Europacupspiel der neuen Saison folgendes Bild ergab:

9. Türkei (33,600)
10. Tschechien (33,550)
11. Israel (28,750)
12. Österreich (28,000)
13. Norwegen (27,875)
14. Schottland (27,500)
15. Griechenland (26,625)
16. Schweiz (26,575)
17. Dänemark (26,325)

Dahinter liegen noch Polen, die Ukraine, Serbien und Kroatien, die aber angesichts der Rückstände für die neue Saison eher vernachlässigbar sind.

Der Wegfall der Saison 2019/20

Die Saison 2019/20 fällt nun aus der Wertung und die neue Saison 2024/25 wird in die Wertung aufgenommen. Das wiederum ist für einige Länder ein Problem:

So spielte etwa Schottland 2019/20 eine tolle Europacupsaison mit 9,750 Punkten, was sogar mehr war, als die Niederlande in dieser Saison erreichte. Gute Saisonen spielten auch die Schweiz (6,400) und auch Österreich (5,800). Auch diese Saisonen fallen aus der Wertung.

Nutznießer des Wegfalls aus der Saison 2019/20 sind beispielsweise Tschechien (2,500) und Norwegen (3,750), aber auch das zuletzt abgeschlagene Israel (2,375), das nun wieder nach oben heranschnuppern kann.

Was ändert der Wegfall der Saison 2019/20?

Der Wegfall der Saison 2019/20 machte alles ein bisschen enger und ließ einige Länder wieder Lunte riechen. Die Qualifikation ist bereits in ihren letzten Zügen und mittlerweile ist die Ausgangslage für die neue Saison noch einmal enger geworden.

Zwischen dem Zehnten, der Türkei und dem Siebzehnten, der Schweiz ist praktisch alles möglich. Auf Platz 18 liegt Polen, das allerdings eine Fabelsaison braucht, um Österreich gefährlich zu werden.

Daniel Mandl, abseits.at

Pin It

über uns

Wp Logo2

Damit wir Ihnen möglichst schnell weiterhelfen können, bitten wir Sie, je nach Anliegen über die hier genannten Wege mit uns in Kontakt zu treten.

Aktuelle Nachrichten

Newsletter

2020-2022 – Wiener Presse. Alle Rechte vorbehalten