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Betörender Seelengesang in der Wiener Staatsoper

von Max

Diese aber geraten in den Hintergrund, wenn eine Sängerin wie Lisette Oropesa als Violetta Valéry auf der Bühne steht: Sie verkörpert glaubwürdig diese junge, heutige Frau, die schicke Partys feiert, per SMS kommuniziert und dabei betört sie mit ihrer famosen Stimme. Denn sie verfügt über einen lyrischen Koloratursopran. Fulminante Ausbrüche sind bei ihr genauso möglich wie atemberaubende Lyrismen, feines, zartes Vibrato. Zuweilen erinnert die in New Orleans geborene Amerikanerin an Ileana Cotrubas.

Wenn sie nach dem Fest im ersten Akt durch Stones Paris wandelt, und ihr „Sempre libera“ intoniert, ist das von einzigartiger Wahrhaftigkeit. Mit ihrer brillanten Technik changiert sie mit Eleganz zwischen Ausdruck und betörendem Seelengesang.

Partner

Juan Diego Floréz ist ihr als Alfredo ein feinsinniger Partner. Er gestaltet diese Partie mit Sinnlichkeit und Noblesse. Dieser Sänger erbringt den Beweis, dass ein Tenor bei Verdi nicht brüllen muss, um zu brillieren.

Ludovic Tezier musste als Germont kurzfristig absagen. Etienne Dupuis nutzte seine Chance als Einspringer. Er zeigt Alfredos Vater als beinharten Geschäftsmann. Vokal lässt er nichts zu wünschen übrig, setzt auf das metallene Timbre seines Baritons und zeigt die Wandelbarkeit seiner Stimme. Alma Neuhaus ergänzt sehr gut als Flora.

Bravos

In den kleineren Rollen lassen Stephanie Maitland als Annina und Ilja Kazakov als Grenvil aufhorchen. Der Staatsopernchor intoniert bewährt gut.

Über Domingo Hindoyans Dirigat am Pult des Staatsopernorchesters ließe sich diskutieren. Aber das kann sich nach den nächsten Vorstellungen steigern. Viele Bravos für Oropesa und Floréz, sehr freundlicher Applaus für die anderen Beteiligten.

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