Bei einem Referendum in Basel-Stadt zeichnete sich am Sonntag eine deutliche Mehrheit für eine großzügige finanzielle Unterstützung der Ausrichtung des Eurovision Song Contest (ESC) 2025 in Basel ab. Zur Abstimmung war es gekommen, nachdem die ultrakonservative Eidgenössisch-Demokratische Union der Schweiz (EDU) mit den von ihr gesammelten Unterschriften ein Referendum erzwungen hatte.
Die Gegner kritisierten eine „pure Verschwendung“ öffentlicher Gelder für eine „blasphemische“ Musikveranstaltung. Basel hat Zuschüsse in Höhe von 35 Millionen Schweizer Franken (37,6 Millionen Euro) für den Wettbewerb eingeplant. Hätte das Referendum Erfolg gehabt, hätte das Event im Mai 2025 deutlich kleiner ausfallen müssen: Die auf zehn Tage angelegte Veranstaltung wäre dann auf eine große Fernsehshow am Samstagabend reduziert, sagte ESC-Sprecher Edi Estermann im Vorfeld der Abstimmung. Das gesamte Rahmenprogramm abseits der Hauptbühne müssten gestrichen werden. „Und das würde natürlich eine weitaus geringere Wertschöpfung für die Stadt und die ganze Schweiz bedeuten“, warnte Estermann.
Heuer hatte Nemo für die Schweiz beim ESC im schwedischen Malmö gewonnen, weshalb die Eidgenossenschaft im kommenden Mai nun zum dritten Mal den Wettbewerb ausrichten darf, der regelmäßig ein riesiges internationales Publikum anzieht. Basel setzte sich gegen andere Schweizer Städte als Austragungsort durch.
66 Prozent für den ESC
Nach Auszählung der brieflichen Stimmen befürworten 66,4 Prozent den kantonalen Beitrag von 37,5 Millionen Franken (40,44 Mio. Euro), wie die Staatskanzlei am Sonntag mitteilte. In Basel-Stadt machen die Brief-Stimmen erfahrungsgemäß einen Anteil von weit über 90 Prozent aus.Der kantonale Betrag ist vor allem für das Begleitprogramm des ESC 2025 in Basel bestimmt. Ohne den Betrag wäre die Durchführung des weltweit größten Musikwettbewerbs im kommenden Mai gemäß SRG nur in reduzierter Form möglich.