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Denn sie wissen, was sie tun

von Max

Das neue, 14. Album der deutschen Indie-Rock-Institution wirkt fast wie eine erzählte Geschichte mit einzelnen Kapiteln. Die zwölf Songs bilden thematische Cluster und stehen in einem Dialog miteinander. Dadurch entsteht eine Erzählung mit verschiedenen Stimmungen: euphorisch, hoffnungsvoll, heiter, aber auch düster und depressiv.

Gibt es ein Happy End? Ja, mit dem letzten Song „Ich schreibe jeden Tag einen neuen Song“. Auch wenn der Text dieser Schlussnummer düster ist und vom Vernichten dieser Songs handelt, steckt darin eine Art Selbstheilung. „Diese Sisyphusarbeit, das tägliche Schreiben, hat etwas Befreiendes, fast Ritualhaftes – wie ein Gebet. Und Rituale geben Halt und können Trost spenden“, wie Dirk von Lowtzow im Interview sagt.

Countryfeeling

Tocotronic machen auf „Golden Years“ einiges anders und alles richtig. Man hört neben dem übliche Gitarrengeschrammel kluge Wortspielereien und auch eine musikalische Wärme, Melodien, die einem Countryfeeling liefern.

Die Texte sind diesmal nicht mehr so selbstverliebt, direkter, pendeln sich irgendwo zwischen Hoffnung und Hoffnungslosigkeit ein. Trotz aller zermürbenden Umstände gilt es weiterzumachen.

Tocotronic sprechen einem Mut zu („Bleib am Leben“), besingen die Vergangenheit („Wie ich mir selbst entkam“) und liefern den Protestsong des Jahres: „Denn sie wissen, was sie tun“.

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