Keiner war länger „Der Alte“: Rolf Schimpf spielte in 21 Jahren 222 Mal den Hauptkommissar Leo Kress in der ZDF-Krimireihe. Er war ein Ermittler ohne Starallüren und Actiongehabe – aber mit seiner trockenen Art höchst beliebt. Schimpf war schon 83 Jahre alt, als er sich 2007 in Pension schicken ließ. Nun ist Schimpf 100-jährig gestorben.
Er kam am 14. November 1924 in Berlin zur Welt. Sein Vater war ein Marineoffizier, der im aufkommenden Nationalsozialismus zunächst wichtige Aufgaben übernahm, 1935 dann aber unter nie ganz geklärten Umständen starb. Rolf Schimpf wurde im Zweiten Weltkrieg zur Wehrmacht eingezogen, erlitt eine schwere Kopfverletzung. Nach dem Krieg lernte er zunächst Kaufmann, bevor er dann Schauspieler wurde.
Schimpf und seine 2015 gestorbene zweite Frau Ilse Zielstorff spielten zusammen Theater, ab den 70er-Jahren war Schimpf immer häufiger im Fernsehen zu sehen. In den Anfängen der Krimireihe „Soko 5113“ war er dabei, auch in „Büro Büro“. 1984 übernahm Schimpf die Hauptrolle in der beliebten sechsteiligen Serie „Mensch Bachmann“, wo er einen Witwer mit vier Töchtern spielte.
Produzent Helmut Ringelmann nahm den Erfolg der Reihe zum Anlass, Schimpf die Hauptrolle beim ebenfalls von ihm produzierten „Der Alte“ zu übertragen – für weitere Engagements hatte Schimpf in der Folge dann keine Zeit mehr.
„Eigentlich ist mir nicht nach feiern“, sagte er als Leo Kress, als ihn die Kollegen in der Folge „Jakob“ mit Sekt verabschieden wollten. Die Feier fiel dann auch tatsächlich aus, weil Schimpfs Kollegen schon wieder zu einem neuen Mordfall gerufen wurden. „Das könnt ihr sehr gut allein – habt ja lange genug bei mir gelernt“, wurden so die letzten Worte des Kommissars.
Dass der Schauspieler trotz seiner vielen Jahre als prominentes Fernsehgesicht sich aber zuletzt nicht mehr sein Seniorenheim leisten konnte, machte viele Menschen betroffen.