Der US-Fondsmanager Bill Ackman warnt vor einer Rufschädigung der USA wegen Donald Trumps Handelspolitik. „Wenn wir dagegen einen wirtschaftlichen Atomkrieg gegen alle Länder der Welt führen, werden die Investitionen der Unternehmen zum Erliegen kommen, die Verbraucher werden ihre Brieftaschen und Geldbörsen schließen, und wir werden unseren Ruf beim Rest der Welt so schwer beschädigen, dass es Jahre und möglicherweise Jahrzehnte dauern wird, ihn wiederherzustellen“, schreibt er auf X. Er plädiert für eine 90-tägige Auszeit.
Milliardär warnt vor einem „wirtschaftlichen Nuklearkrieg“
Ackman betonte, er unterstütze Trumps Ansinnen, die Übervorteilung Amerikas im Welthandel zu beenden. Allerdings nicht so. „Wenn wir am 9. April einen wirtschaftlichen Nuklearkrieg gegen jedes Land der Welt entfesseln, wird die Unternehmensinvestition zum Erliegen kommen, die Verbraucher werden ihre Geldbörsen schließen, und wir werden unseren Ruf in der restlichen Welt schwer beschädigen – ein Schaden, dessen Wiederherstellung Jahre oder sogar Jahrzehnte dauern könnte.“
Donald Trump verliere das Vertrauen aller Investoren weltweit, warnte er.
Präsident solle sich eine Auszeit nehmen, fordert Ackman
Der Fondsmanager, der Trumps Wiederwahl unterstützte, plädierte für eine Pause: „Der Präsident hat am Montag die Gelegenheit, eine Auszeit zu nehmen und sich die Zeit zu nehmen, ein ungerechtes Tarifsystem zu beheben. Andernfalls steuern wir auf einen selbst verursachten wirtschaftlichen Nuklearwinter zu – und sollten anfangen, uns darauf vorzubereiten.“
Elon Musk plädiert sogar für eine Freihandelszone mit Europa
Bereits am Wochenende hatte ein weiterer wichtiger Verbündeter Trumps dessen Zollpolitik verbal durchkreuzt: Kurz nach der Verhängung weltweiter Zölle durch die US-Regierung unter Präsident Donald Trump hat sich Elon Musk für die Schaffung einer Freihandelszone zwischen Nordamerika und Europa ausgesprochen.
Goldman Sachs: Risiko für US-Rezession auf 45 Prozent gestiegen
Unterdessen rechnen die Ökonomen von US-Banken angesichts der Zollpolitik von Präsident Donald Trump mit einem steigenden Risiko für eine Rezession in den Vereinigten Staaten. Die Wahrscheinlichkeit dafür sei von 35 auf 45 Prozent gestiegen, teilte die Investmentbank Goldman Sachs am Montag mit. Es ist dies bereits die zweite Anhebung binnen einer Woche.
Vor der Verkündung der hohen Zölle für Importe aus den meisten Ländern durch Trump am vergangenen Mittwoch wurde sie von Goldman Sachs noch auf 20 Prozent beziffert, danach zunächst auf 35 Prozent heraufgesetzt und nun nochmals erhöht.
Die Experten von JP Morgan beziffern das Rezessionsrisiko inzwischen sogar auf 60 Prozent. Vor den Zollplänen gingen sie noch von 40 Prozent aus. Insgesamt haben mindestens sieben führende Investmentbanken ihre Prognosen angehoben. Grund dafür ist die Befürchtung, dass die Zölle nicht nur die Inflation in den USA anheizen, sondern auch Vergeltungsmaßnahmen anderer Länder nach sich ziehen könnten – wie China es bereits angekündigt hat.