Startseite Kultur „Des einen Held ist des anderen Bösewicht“

„Des einen Held ist des anderen Bösewicht“

von Max

Von Fans verehrt

„The Last of Us“ basiert auf einem von Fans verehrten Videospiel, Druckman hat es mitentwickelt, Gross bei der Fortsetzung mitgeschrieben. Es gehört zu jener Kategorie von Spielen, die eine Geschichte erzählen. Druckman erzählt, dass viele erst durch die Serie von der Existenz dieses Genres erfahren haben. „Ich denke, die Serie ist zu einer Art Botschafter für Videospiele geworden.“ Und auch zur Speerspitze für eine neue Form der Verfilmung solcher Unterhaltungsmedien: „Man gibt sich mehr Mühe, den Geist und die Essenz eines Spiels zu erfassen. Wir haben zum Beispiel sehr viel Wert darauf gelegt, dass die Kulissen und Requisiten so aussehen wie im Spiel.“

Das ist Schauspielerin Isabela Merced auch aufgefallen: „Das Set war so akkurat nachgebaut! Ich habe irgendwann in die Laden geschaut, ob da auch die entsprechende Ausstattung drin ist … Ich habe aber nichts gefunden, das hab ich gleich gemeldet“, sagt sie und lacht. Merced spielt Dina, die in der neuen Staffel mit Ellie eine besondere Beziehung haben wird. Schon in der ersten Folge küssen sich die beiden und Merced erzählt, dass ein Intimitätskoordinator auch ganz praktische Aufgaben hat: „Atemspray bereithalten! Man will nicht die Person sein, die bei so einer Szene Mundgeruch hat!“

Ellie wird Abby

Kaitlyn Dever (zuletzt in „Apple Cider Vinegar“ auf Netflix) stößt als Abby auch neu zum Ensemble von „The Last of Us“ hinzu. Sie hat eine lange Geschichte mit dem Stoff – nicht nur, weil ihr Vater ein nachgerade besessener Fan ist. Sie sollte vor einigen Jahren, als „The Last of Us“ zu einem Kinofilm verarbeitet werden sollte, die Rolle der Ellie spielen. Nun spielt sie eine Figur, die zu massiven Kontroversen geführt hat, als der zweite Teil des Spiels herauskam. Warum, kann man eigentlich nicht verraten, es würde die Serie kaputtspoilern. Dever sagt dazu nur: „Ich bin froh, dass wir jetzt zeigen können, dass Abby auch ein Mensch ist. Dass wir erzählen, wo ihre Wut ihre Wurzeln hat.“

Talente

Die Vorstellung, sich in einer postapokalyptischen Welt durchzuschlagen, hat für jeden andere Herausforderungen. Halley Gross meint, sie wäre gut einsetzbar als Köder: „Ich bin eine hosentaschengroße alienförmige Person, mich kann man in einen Trolley stecken, ich habe also keine Kraft für nichts. Aber ich kann mich mit Blut besudeln und mich auf die Straße legen, um jemanden reinzulegen. Das ist meine Weltuntergangsfertigkeit.“ Isabela Merced wiederum glaubt, wenn es an einer gewissen Grundeinstellung mangelt, hilft alles nichts: „Man braucht den Willen zu leben. Ganz ehrlich, ich weiß nicht, ob ich noch den Antrieb hätte, weiterzukämpfen, wenn alle meine Liebsten von einem Schwammerl ausgerottet wurden.“

„The Last of Us“ hat eine auffallend diverse Besetzung, erzählt zudem eine queere Liebesgeschichte. Aktuell wird so etwas ja vom US-Präsidenten bekämpft. Wird es in Zukunft schwerer werden, solche Serien zu produzieren? Druckman: „Es ist der einzige Weg, die USA zu reflektieren, dieses schräge Experiment eines Schmelztiegels.“ Und Gross fügt hinzu: „Ich hoffe, dass wir auch weiterhin Geschichten erzählen werden, die unter die Oberfläche, hinter die Etiketten schauen.“ Eine dritte Staffel wurde kürzlich zumindest angekündigt.

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