Für mich ist das schönste Wort im Wörterbuch der ,Zoll‘, und es ist mein Lieblingswort“. Der Satz, den der designierte US-Präsident Donald Trump im Wahlkampf als Mantra vor sich hertrug, wird zum wirtschaftspolitischen Leitspruch seiner zweiten Amtsperiode.
Zölle in Höhe von mindestens zehn Prozent auf alle in die USA eingeführten Waren sollen die US-Wirtschaft vor billigerer Konkurrenz aus dem Ausland abschotten und so die Handelsbilanz verbessern. Möglichst alles, was die Amerikaner kaufen, soll auch hier hergestellt werden, möglichst wenig importiert, dafür umso mehr exportiert werden.
Zölle haben eine lange Tradition in der Wirtschaft
Straf- oder Schutzzölle, die von einem Land ganz gezielt als Reaktion gegen die Einfuhr von Waren aus anderen Ländern und somit geopolitisch gegen diese eingesetzt werden, sind nichts Neues, sondern haben lange Tradition.
Erstmals wurden Waren – der Begriff Zoll leitet sich vom spätlateinischen Wort „teloneum“ (Abgabe) ab – im alten Ägypten verzollt. Richtig in Mode kamen Passier- und Wegezölle im Römischen Reich, wo entlang des Limes Zollstationen wie Schwammerln aus dem Boden schossen. Zur Hochblüte gelangten Handelsschranken dann im Mittelalter.
Lesen Sie weiter…
- was der Franzose Jean-Baptiste Colbert die Zollgeschichte beeinflusste
- wie sich die Theorie des Freihandels durchsetzte
- wie erfolgreich Protektionismus und Freihandel wirklich waren