Startseite Kultur Die Menschheit überlebt nur durch Liebe und Freundschaft

Die Menschheit überlebt nur durch Liebe und Freundschaft

von Max

Wie war Ihr Stimmtraining für den Film?

Es ist ein physisch extrem anspruchsvoller Film. Dieser Gesangsstil ist für meine Stimme komplett anders …

In welcher Hinsicht?

In meiner Popmusik und wie ich normalerweise singe, mache ich eine Mischung aus Singen und Brüllen, wir nennen es Belting, und ich singe viel mehr in meinem Brustregister. Sogar meine Pfeiftöne haben einen völlig anderen Klang. Glinda hingegen hat eine opernhafte, sehr klassische Stimmlage. Obwohl mein Stimmumfang immer hoch war, erfordert dieser Gesangsstil ein völlig neues Training. Alles, von meiner Sprechstimme bis zu meiner Singstimme, hat sich verändert, weil die Stimme – wie jeder andere Muskel im Körper – durch Training und Zeit neue Gewohnheiten erlernt.

Wie lange probten Sie?

Ich habe zwei Monate vor meinem ersten Vorsingen mit meinem Gesangscoach angefangen zu trainieren, weil ich bereit sein wollte – für alle Fälle. Ich wusste nicht, was sie mich singen lassen würden. Und falls es „No One Mourns the Wicked“ sein würde, wollte ich einfach vorbereitet sein.

Die meisten Musicals verwenden eine vorab aufgezeichnete Gesangsspur, bei der die Schauspieler die Lieder synchronisieren, aber ihr habt live gesungen. Wie vorteilhaft war das für Ihre Performance? Und wie fordernd, da ja ein Fehler Sie zurück auf null werfen könnte?

Es war sehr vorteilhaft für uns, live zu singen. Cynthia Erivo sind Sänger, das ist, was wir lieben. Es erlaubte uns, uns stärker mit der Handlung und den Gefühlen zu verbinden, die wir mit diesen Charakteren teilen wollten. Außerdem gibt uns das Live-Singen die Möglichkeit, zu spielen. Wenn man vorab aufnimmt, kann man sich nicht wirklich außerhalb der festgelegten Grenzen bewegen, improvisieren oder sich gegenseitig überraschen. Live zu singen, gab uns die Chance, wirklich mit dem Charakter und der Musik zu spielen und auch mehr Spaß daran zu haben. Es schuf eine emotionale Verbindung. Ich glaube, viele dieser Lieder sind viel zu emotional, um sie an eine vorab aufgezeichnete Spur zu binden.

Was war das Schwierigste daran?

Wir verbrachten die halbe Zeit damit, nach Luft zu schnappen, uns einfach nur gegenseitig zu halten. Aber wir mussten es einfach live machen, in Solidarität mit den vielen schönen Elphabas und Glindas am Broadway, die acht Shows pro Woche spielen. Wenn wir eine Million Takes des Songs machen müssen, dann tun wir das mit unseren Schwestern, den Hexen, in Solidarität. Das Material verlangt es, es ist zu spontan. Es wäre ein Fehler für uns und unsere Schwestern am Broadway sowie für jeden Zuhörer, es nicht live zu versuchen, nicht auf diese Weise mit der Musik zu connecten. Zurück zum Anfang und nochmal versuchen war niemals ein Problem, nur eine Freude.

Die Geschichte von Elphaba und Glinda ist ein Weg von Freundschaft, Widerstandskraft und Gemeinschaft. In welchem Maß glauben Sie, dass die Botschaft dieses Films, die so wichtig ist, genau zur richtigen Zeit die Welt erreicht?

Ich glaube, wir fanden genau den richtigen Zeitpunkt. Es ist ein sehr aktuelles und dennoch zeitloses Thema, dass böse Kräfte versuchen, bestimmte Menschen auszugrenzen, Gruppen gegeneinander aufzubringen oder Spaltung zu verursachen. Freundschaft, Liebe und Familie – ob durch Blutsverwandtschaft oder gewählte Familie -, die wir in uns und unseren Mitmenschen spüren, waren immer das, das uns half, alles zu überstehen. Die Menschheit überlebt nur durch Liebe und Freundschaft.

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