„Soviel ist in dieser Zeit passiert“, erzählte Foster dem Forbes-Magazin. „Da war die Pandemie. Die Welt hat sich rasant verändert, und auch bei mir privat hat sich sehr viel getan. Ich wollte über all das schreiben, ehrlich sein mit dem, was in mir vorgeht, aber nichts Düsteres machen. Damit sind wir in Zeiten wie diesen ohnehin überall konfrontiert. Ich wollte hoffnungsvolle Songs, die aber nicht eskapistisch sind. Das Resultat ist, dass die Musik aufbauend, tanzbar und fröhlich ist, die Texte aber nachdenklich und tiefgehend.“
Neu ist das nicht. Schon bei „Pumped Up Kicks“ sang Foster zu pumpendem Bass und swingendem Rhythmus von einem psychisch gestörten Jungen, der in seiner Schule ein Massaker anrichten will. Auf „Paradise State Of Mind“ ist die Musik ähnlich: Funkige Bässe, Disco Rhythmen, die sich an den 70er-und 80er-Jahren orientieren (und „zu 90 Prozent analog“ aufgenommen wurden), wechseln mit psychedelisch-verträumten Songs, während häufig Chöre die einnehmenden Refrains bestimmen.
Thematisch allerdings geht Foster nicht von den Ereignissen in seinem Umfeld aus, sondern von seiner Reaktion auf den Zustand der Welt, den Ängsten, die das in ihm auslöst, aber auch von den privaten Problemen und der mittlerweile überwundene Alkoholsucht.
„Ich begann zu saufen, kurz bevor ,Pumped Up Kicks‘ rauskam“, erzählte er dem Spin-Magazin. „Wir waren nicht darauf vorbereitet, so schnell berühmt zu werden und rund um die Welt zu touren, und die Sauferei wurde dadurch zur Sucht. Ich war dazwischen immer wieder für ein Jahr clean. Aber als ich 2018 von unserer letzten Tour heimkam, ging ich auf eine einwöchige Sauftour. Zum Glück sahen Leute in meinem Umfeld, wie gefährlich das war, und intervenierten. In der Therapie fand ich heraus, was dahinter steckte – nämlich meine Angst vor Isolation.“
Foster weiter: „Ich hatte mir nie Stillstand erlaubt, konnte nicht alleine sein, weil ich mich nie wohl in meiner Haut gefühlt hatte, nie das Gefühl hatte, zu dieser Welt zu gehören. Ich dachte, ich werde immer depressiv sein und nie inneren Frieden finden. Aber als ich dann während der Pandemie alleine sein musste, saß ich einmal auf einer Bank vor meinem Haus. Eine leichte Brise wehte, die Sonne kam raus und plötzlich hatte ich inneren Frieden. Und jetzt geht es darum, die Balance zu finden zwischen dem permanenten inneren Antrieb, kreativ zu sein und damit in die Welt hinauszugehen, und den Momenten der Stille und des Friedens.“