Die Welt nimmt Abschied von Papst Franziskus: Hunderttausende Pilger und 200 Staatsgäste werden heute, Samstag, zum großen Papst- Begräbnis auf dem Petersplatz in Rom erwartet. Milliarden Menschen in aller Welt können das historische Ereignis live im Fernsehen verfolgen.
Die italienische Hauptstadt ist im Ausnahmezustand, es gelten die höchsten Sicherheitsvorkehrungen. Mehr als 1.000 Polizisten sind für die Sicherheit der 170 Delegationen in Rom im Einsatz sein. Der von Kardinaldekan Giovanni Battista Re geleitete Gottesdienst auf dem Petersplatz beginnt um 10 Uhr. KURIER.at wird live berichten.
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Wer kommt aus Wien?
Die österreichische Delegation wird von Bundespräsidenten Alexander Van der Bellen und Bundeskanzler Christian Stocker (ÖVP) geleitet. Auch mehrere österreichische Bischöfe, darunter der Salzburger Erzbischof Franz Lackner, Vorsitzender der Österreichischen Bischofskonferenz, sind bei den Feierlichkeiten dabei.
Auch zahlreiche internationale Staatsgäste haben sich angekündigt, unter anderem: US-Präsident Donald Trump, EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskij, Argentiniens Präsident Javier Milei, der französische Staatschef Emmanuel Macron, der britische Premier Keir Starmer sowie der scheidende deutsche Kanzler Olaf Scholz. Aus Spanien reist das Königspaar Felipe und Letizia an, aus Großbritannien Prinz William. Russlands Präsident Wladimir Putin hingegen wird am Begräbnis nicht teilnehmen.
Letzte Ruhestätte in seiner Lieblingskirche
Anschließend wird Franziskus im kleinen Kreis in Basilika Santa Maria Maggiore beigesetzt. Dort gibt es bereits Gräber früherer Päpste. Allerdings liegt die vorige Beisetzung mehr als 350 Jahre zurück. Franziskus hatte schon vor Jahren verfügt, dass er nicht im Petersdom, sondern in seiner Lieblingskirche bestattet werden wollte.
Dort wird Franziskus auf eigenen Wunsch in einer Nische im linken Seitenschiff der Kirche im Zentrum Roms nah an der von ihm verehrten Marienikone „Salus populi Romani“ (Heil des römischen Volkes) bestattet.
Bereits in der Früh strömten die Gläubigen auf den Petersplatz
Um 5.30 Uhr wurden die Zugänge zum Petersplatz geöffnet. Familien, Gruppen von Ordensleuten, Pfarreien reihten sich in der Nacht vor den Zugängen ein, um rechtzeitig auf dem Petersplatz zu sein. Viele junge Menschen reisten mit katholischen Organisationen nach Rom zur Trauerzeremonie. Die Sicherheitsmaßnahmen und Kontrollen wurden verschärft.
Das Requiem leitet die Trauerfeier ein
Die Trauerfeier auf dem Petersplatz beginnt mit dem feierlichen Einzug des Sarges, begleitet von dem lateinischen Gesang „Requiem aeternam“ und einem Psalm. Während der Sarg auf den Petersplatz getragen wird, versammeln sich die Gläubigen zur eigentlichen Totenmesse, die vom Dekan des Kardinalskollegiums, Kardinal Giovanni Battista Re, zelebriert wird. Nach einem einleitenden Gebet folgen zwei Lesungen aus der Heiligen Schrift sowie ein Abschnitt aus dem Johannesevangelium, der die Berufung des Apostels Petrus durch Jesus thematisiert (Joh 21,15-19).
Die Predigt erfolgt im Anschluss
Im Anschluss an die biblischen Lesungen hält der Kardinaldekan die Predigt. Danach folgen Fürbitten auf Latein für den verstorbenen Papst, die Kirche, die Völker der Erde sowie für alle Verstorbenen. Während der Kommunion wird der Psalm 130 „De profundis“ angestimmt, ein Gebet, das die Hoffnung auf die Barmherzigkeit Gottes ausdrückt. Diese Phase der Trauerfeier ist von einer würdigen und stillen Atmosphäre geprägt, die Raum für persönliches Gedenken und Gebet lässt.
Ein besonderer Abschiedsritus zum Ende
Den Abschluss des Gottesdienstes bildet ein besonderer Abschiedsritus, die sogenannte „commendatio et valedictio“. Dieser Ritus beginnt mit einer ausführlichen Allerheiligenlitanei, in der auch die Namen heiliger Päpste erwähnt werden. Danach erklingen Gesänge aus der byzantinischen Liturgie auf Griechisch. Zum Ende der Feier wird der verstorbene Papst der Gnade Gottes anvertraut, bevor die Gemeinde in stillem Gedenken verweilt.