Gemeinsam mit Andreas Schicker, seinem früheren Weggefährten bei Sturm Graz und jetzigem Sportdirektor der TSG Hoffenheim, steht Ilzer vor einer anspruchsvollen Aufgabe. Die Zeit drängt, und die Erwartungen und der Druck sind hoch. Wir fassen einige Aussagen der beiden zum Trainingsstart von Christian Ilzer zusammen.
Klare Vorstellungen, widriger Umstände
Bereits beim ersten Training zeigte sich das durchwachsene Wetter. Der Regen trübte jedoch nicht Ilzers Entschlossenheit, denn dieser gab sich kämpferisch: „Wir wollen einen sehr, sehr aktiven Fußball spielen, einen gestalterischen Fußball, wo die Spieler in jeder Phase des Spiels eingebunden sind. Sie müssen immer online sein – diese Aktivität und Intensität möchte ich von meinen Mannschaften sehen.“
Ilzer betonte wie wichtig ein guter Zusammenhalt ist: „Wir wollen einen guten Teamspirit leben, das ist ein zentrales Ziel, an dem ich gemeinsam mit der Mannschaft arbeiten möchte.“
„Der aktuelle Punkteschnitt reicht nicht“
Andreas Schicker machte keinen Hehl aus der angespannten sportlichen Situation der TSG. Mit nur neun Punkten aus zehn Spielen steht Hoffenheim unter Druck. „Es ist wichtig, in diesen acht Spielen bis Winter zu punkten. Natürlich wissen wir, dass der aktuelle Punkteschnitt nicht reicht. Wir müssen Spiele gewinnen und in der kurzen Winterpause weitere Grundlagen schaffen.“
Die Erwartungen an Ilzer und sein Team sind klar: schnelle Ergebnisse, um die Mannschaft aus der unteren Tabellenregion zu führen.
Fußball und Schach
Die Herausforderungen für Ilzer könnten kaum größer sein. Am kommenden Samstag trifft Hoffenheim auf RB Leipzig, einen der Titelanwärter der Bundesliga. Hinzu kommen personelle Probleme: Neun Spieler sind derzeit noch mit ihren Nationalteams unterwegs und kehren erst spät in den Trainingsbetrieb zurück. Die Spielidee des neuen Trainers soll ihnen vorab telefonisch vermittelt werden.
Ilzer bleibt dennoch pragmatisch und verglich die Situation mit einem Schachspiel: „Wenn du einen sehr guten Schachspieler an ein Brett setzt, wo das Spiel schon läuft, dann braucht er nicht zu wissen, was vorher passiert ist. Er wird die Situation beurteilen und wissen, welche Züge die richtigen sind.“ Für den Trainer steht die Arbeit im Team im Vordergrund: „Es geht nicht nur um mich, sondern um die gesamte Mannschaft und das Trainerteam.“
Der Fokus liegt auf der sportlichen Entwicklung, aber auch auf einem klaren und realistischen Umgang mit der Situation. Der Sportdirektor betonte das gute Verhältnis zu Ilzer: „Wer die Verantwortlichen in Graz fragt, weiß, dass zwischen uns kein Blatt Papier passt. Diese Klarheit ist wichtig und kann der TSG helfen,“ so Schicker.
Erster Gradmesser wartet auf Ilzer
Mit Christian Ilzer und Andreas Schicker setzt Hoffenheim auf ein Team, das in der österreichischen Bundesliga Großes leistete. Die Aufgaben beim neuen Klub sind komplex: Die Ergebnisse müssen schnell kommen, die Mannschaft braucht Struktur, und die knappe Vorbereitungszeit erfordert Flexibilität. Der Auftakt gegen Leipzig wird ein erster, schwieriger Gradmesser.