Es war der 29. März 2022. Österreich traf in einem Freundschaftsspiel in Wien auf Schottland. Nur 6.600 Fans verirrten sich ins Happel-Stadion zum letzten Länderspiel unter Franco Foda. Dass die Ära des Teamchefs zu Ende gehen würde, war vor dem Spiel klar. Dass an diesem Abend aber auch zwei viel größere Teamkarrieren enden sollten, darauf hätte vor der Partie kaum jemand gewettet.
Aleksandar Dragovic durfte das Team als Kapitän aufs Feld führen, es war sein 100. Länderspiel. Dass es sein letztes sein würde, weil Ralf Rangnick nicht auf ihn setzen würde, hatte er selbst nicht geahnt.
Neben Dragovic verteidigte im Team wie so oft Martin Hinteregger. Der Kärntner dürfte zu diesem Zeitpunkt schon gewusst haben, dass es ein Abschied werden könnte. Er beendete zwei Monate später seine Profikarriere. Und weil er diesen Winter ein Comeback feierte, kommt es nun zu einem Wiedersehen.
Die Wiener Austria trifft auf die Austria aus Klagenfurt. Aleksandar Dragovic, der von seiner Gelbsperre zurückkehrt, trifft auf Martin Hinteregger. Nach zwei Europameisterschaften und 55 gemeinsamen Länderspielen stehen die beiden wieder als Gegner auf dem Platz. Wie zuvor einige Male in der deutschen Bundesliga.
Schnee von gestern. Diesmal geht es um wichtige Punkte für beide. Die Wiener befinden sich in einer Ausgangsposition, von der man vor der Saison nur träumen durfte. In Runde 21 können die Veilchen Platz eins übernehmen – sofern man gegen Klagenfurt mehr Punkte holt als Leader Sturm im Grazer Derby gegen den GAK.
Austrias Manfred Fischer ist sich der Favoritenrolle bewusst. Er fordert Konzentration im Gegenpressing, um gegen den Außenseiter Konter zu verhindern. „Das ist eines der wenigen Dinge, die uns gefährlich werden können“, so der Kapitän.
Bei den Klagenfurtern übte zuletzt Martin Hinteregger öffentlich Kritik: „Viele in unserer Mannschaft haben nicht den unbedingten Siegeswillen. Da muss man einfach durchgehen, auch dahin, wo es wehtut“, sagte der Ex-Teamspieler zuletzt. Er wird es heute wohl vorzeigen.