In der abgelaufenen Saison war Cole Palmer einer der absoluten Shootingstars. Dieses Jahr legt der Engländer sogar noch einen drauf und ist der derzeit wohl kompletteste Offensivspieler der Liga.
Sieben Tore in elf Spielen. Die Torjägerliste wird zwar unangefochten von Erling Haaland angeführt – der norwegische Superstar bringt es auf starke zwölf Treffer -, Palmer ist aber auf Platz 5 der erste Nicht-Stürmer im Ranking hinter eben Haaland, Mo Salah, Bryan Mbeumo und Chris Wood.
Nur Saka und Salah legten mehr Tore vor
Fünf Vorlagen in elf Spielen – toppen können das nur Bukayo Saka und Mo Salah, die es auf sieben bzw sechs Vorlagen in elf Spielen bringen. Auch in der Rubrik „Bester Vorlagengeber“ rangiert Cole Palmer derzeit damit auf einem der Topplätze.
Platz 2 in der Kategorie Topscorer
Rechnet man Vorlagen und Tore zusammen, dann kann Palmer jedoch nur Mo Salah schlagen. Der Engländer bringt es auf zwölf Torbeteiligungen – sprich ein Tor oder ein Assist pro Spiel.
Oder anders betrachtet: Von 21 Toren, die der FC Chelsea bisher erzielt hat, war Cole Palmer an zwölf beteiligt. Mit anderen Worten: Ohne den Engländer läuft bei den Blues wenig.
Dreh- und Angelpunkt beim Chelsea FC
Der Transfer von Manchester City zum Chelsea FC war wohl einer der meistdiskutierten im Sommer 2023. Mehr als 40 Millionen Euro für einen Spieler, der bei Manchester City zwar als Talent galt, es aber in 41 Spielen nur auf acht Torbeteiligungen brachte und dem Pep Guardiola es dem Anschein nach wohl nicht zutraute, dass er der Nachfolger von Kevin de Bruyne wird. Ein Fehlurteil.
Bei Chelsea läuft nun alles anders: 58 Spiele, 32 Tore, 20 Vorlagen. Cole Palmer ist in der Premier League angekommen. Mehr sogar: Er ist einer der Besten der Premier League.
Beim FC Chelsea ist der 22-jährige Dreh- und Angelpunkt im Mittelfeld und maßgeblich am erfolgreichen Start in die neue Saison beteiligt – die Londoner liegen nach einer wahren Seuchensaison 23/24 derzeit auf Platz 3.
Schwerer Stand hinter Bellingham bei den Three Lions
Hinten anstellen heißt es weiter bei der Nationalmannschaft, denn dort ist die Position des Zehners fest in der Hand von Superstar Jude Bellingham.
Palmer muss meist auf den Flügel ausweichen, eine Position, die er zwar bekleiden kann, auf der er seine Stärken aber nicht bestmöglich zum Einsatz bringen kann. Gegen Griechenland und Irland stand Palmer zuletzt verletzungsbedingt nicht im Kader.
Einer mit dem gewissen Etwas
Spielwitz, Kaltschnäuzigkeit und das besondere Etwas – Palmer bringt vieles mit, seine Spielintelligenz ist aber wohl sein größtes Asset.
Er kann das Spiel lesen, trifft schnelle Entscheidung und bringt diesen besonderen Überraschungseffekt mit. Ein intuitiver Spieler, der in puncto Entscheidungsfindung teils an Wayne Rooney erinnert. Einer der nicht lange überlegt, sondern aus dem Bauch heraus handelt. Und genau das macht Palmer unberechenbar und zu einem permanenten Gefahrenherd.
Potenzial einer der ganz Großen zu werden
Mit 22 Jahren steht Cole Palmer noch am Beginn seiner Karriere. Er, der noch 2021 als das neue Supertalent von Manchester City bezeichnet wurde, hat sich in knapp mehr als einer Saison bei Chelsea, zu einem unumstrittenen Führungsspieler und Superstar entwickelt. Wohlgemerkt bei einem FC Chelsea, der das letzte Jahr gefühlt von einer Krise in die nächste geschlittert ist.
Ob sich Pep Guardiola in den Hintern beißt: Wohl ja, denn der alternde und mittlerweile verletzungsanfällige Kevin de Bruyne, kann nicht mehr an seine Leistungen der vergangenen Jahre anknüpfen. Und ob Jack Grealish in Manchester noch einmal wirklich heimisch wird, steht in den Sternen.
Nicht auszudenken, was das für die Liga bedeuten würde, wenn Erling Haaland diese Saison Bälle von Cole Palmer zugespielt bekommen hättte.
Und obwohl die Blues für ihre Transfers seit der Übernahme durch Todd Boehly so geschunden wurden, ihnen ist dennoch einer der besten Transfers der letzten Jahre gelungen, wenn nicht sogar der Beste.