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Durow kritisiert Ermittlungen in Frankreich

von Max

Der Gründer des Onlinedienstes Telegram, Pawel Durow, hat Frankreich wegen der dortigen Ermittlungen gegen ihn kritisiert.

In seiner ersten öffentlichen Äußerung seit seiner Festnahme Ende August nannte Durow es in einer Botschaft auf Telegram am Donnerstag „überraschend“, dass er für die von anderen Nutzern geteilten Inhalte verantwortlich gemacht werde. Vorwürfe, Telegram sei „eine Art anarchistisches Paradies“, bezeichnete er als „vollkommen unwahr“.

Auf Kaution frei

Durow war Ende August am Flughafen Le Bourget bei Paris festgenommen worden. Die französische Justiz wirft dem 39-jährigen Milliardär unter anderem vor, nicht genügend gegen die Verbreitung krimineller und extremistischer Inhalte auf Telegram zu unternehmen. 

Darüber hinaus leiste Telegram Beihilfe zu Straftaten wie Kinderpornografie und Drogenhandel, heißt es seitens der Behörden. Durow kam auf Kaution frei, darf Frankreich vorerst aber nicht verlassen.

Fehlende Kooperation 

Durow kritisierte die Anwendung von Gesetzen aus der Vor-Smartphone-Ära, die ihn als CEO für Straftaten verantwortlich machen, die von Dritten auf der von ihm verwalteten Plattform begangen wurden“. 

Er bezeichnete den Ansatz als „fehlgeleitet“ und wies den Vorwurf der fehlenden Kooperation mit Behörden mit Verweis auf den offiziellen EU-Verantwortlichen des Messengerdienstes zurück.

Millionen schädlicher Beiträge

Durow beteuerte, dass seine Plattform täglich Millionen von schädlichen Beiträgen und Kanälen entferne. Trotzdem räumte er in seiner Botschaft rein, dass die stark steigenden Nutzerzahlen Telegrams es Kriminellen leichter mache, die Plattform zu missbrauchen. Er habe es sich daher zum persönlichen Ziel gemacht, merkliche Verbesserungen im Vorgehen gegen kriminelle Inhalte zu erzielen.

Durow betonte, dass es Telegrams oberstes Prinzip sei, Nutzer in autoritären Staaten zu schützen und bekräftigte seine Bereitschaft, sich aus Ländern zurückzuziehen, wo die aus seiner Sicht richtige Abwägung aus Privatsphäre und Sicherheit nicht gelinge. So habe sich Telegram in der Vergangenheit auch geweigert, russischen und iranischen Behörden die Verschlüsselungscodes für eine Überwachung von Nutzern zu übergeben.

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