Bei israelischen Angriffen im Osten des Libanon sind nach offiziellen Angaben mindestens 52 Menschen getötet worden.
Das libanesische Gesundheitsministerium teilte am späten Freitagabend mit, weitere mindestens 72 Personen seien verletzt worden. In Israel wurden unterdessen nach einem Raketenangriff aus dem Libanon in der zentralisraelischen Region Sharon nach Polizeiangaben insgesamt 19 Menschen verletzt.
Sirenenalarm in Zentral-Israel
In den frühen Morgenstunden des Samstags hatte das israelische Militär gemeldet, dass drei Raketen aus dem Libanon ins Land eingedrungen seien und Sirenenalarm in Zentral-Israel ausgelöst worden sei. „Ein heruntergefallenes Projektil wurde höchstwahrscheinlich in dem Gebiet identifiziert“, fügte die Armee hinzu und wies darauf hin, dass Einzelheiten noch untersucht würden.
16 Luftangriffe
Aus libanesischen Sicherheitskreisen hatte es am Freitag geheißen, es habe rund 16 Luftangriffe auf mehrere Orte im Gouvernement Baalbek-Hermel im Nordosten gegeben. Laut der Mitteilung des Gesundheitsministeriums gab es in 14 Ortschaften von Baalbek-Hermel Verletzte und Tote. Die Hisbollah-Miliz ist in der verarmten Region im Osten besonders stark vertreten. Die israelische Armee hatte dort in den vergangenen Tagen bereits massiv angegriffen. Als Reaktion auf die Angriffe vom Freitag feuerte die Hisbollah nach eigenen Angaben Dutzende Raketen auf Ziele im Norden Israels ab.
Insgesamt hat Israels Armee eigenen Angaben zufolge innerhalb von 24 Stunden mehr als 120 Ziele im Gazastreifen und im Libanon aus der Luft angegriffen. Die israelische Luftwaffe habe etwa Waffenlager und Raketenabschussrampen der militanten Palästinenserorganisation Hamas sowie der libanesischen Hisbollah-Miliz getroffen, teilte das Militär am Samstag mit.
Keine unabhängige Überprüfung
„Soldaten führen weiterhin begrenzte, örtlich konzentrierte, gezielte Angriffe gegen Ziele der Hisbollah im Südlibanon aus“, hieß es in einer Mitteilung der Armee. Israels Militär habe am Freitag in der Gegend der Stadt Tyros etwa zwei Hisbollah-Kommandanten getötet, die für den Abschuss von mehr als 400 Flugkörpern auf Israel im Oktober verantwortlich gewesen seien. Diese Angaben der Armee ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.