Erstmals seit 2013, einem 2:4 gegen Neulengbach, stand der SKN vor einer Pleite in der Hinrunde der Frauen-Bundesliga. Die Austria führte in St. Pölten und hätte die Tabelle nach dem ersten Durchgang angeführt.
Doch ein Eigentor der kämpferischen Wienerinnen rettete dem Serienmeister SKN einen Punkt, zwei Zähler Vorsprung in der Tabelle und einen Haufen an Top-Serien.
Wenninger und Schiechtl standen stark
Die St. Pöltnerinnen hatten bei der Rückkehr in die vom Schimmel nach dem Hochwasser arg betroffene NV-Arena von Anfang an mehr den Ball. Doch die Austrianerinnen verteidigten mutig nach vorne.
Wenn St. Pölten doch einmal in den Strafraum kam, stand die von Kurzzeit-Rapidlerin Wenninger als Abwehrchefin gut organisierte Defensive sicher.
Wenningers langjährige ÖFB-Partnerin Schiechtl rettete einmal mit dem bekannt guten Kopfballspiel vor der Linie (26.).
Vorne gab es durch Stürmerin Volkmer violette Nadelstiche. Erst knapp vor der Pause sah SKN-Trainerin Liese Brancao eine Top-Chance: Brunnthaler schoss in bester Position zu ungenau (42.).
Top-Teams im direkten Duell
Beide Teams waren zum Abschluss der 9. Runde in der Liga noch ungeschlagen, nur zwei Zähler lag der SKN mit 22 Punkten für dem Verfolger aus Favoriten. St. Pölten gegen die Austria war auch das Duell der besten Offensiv- sowie Defensivteams: Das zeigten die Torverhältnisse von 28:1 sowie 22:2.
Verletzte Teamspielerin
Die zweite Hälfte begann mit einem Schock für den SKN: Teamverteidigerin Wenger musste mit einer Knieverletzung raus, U-20-WM-Teilnehmerin Mädl sollte für mehr Offensive sorgen.
Doch nach 72 Minuten fiel das historische Gegentor: Schumacher spielte schlecht nach hinten, Volkmer traf direkt aus 35 Metern über Torfrau Schlüter hinweg. Im neunten Duell bejubelte die Austria erstmals einen Treffer gegen St. Pölten.
Der Favorit wackelte, fiel aber nicht, weil Kirchberger den Ball in der 89. Minute ins eigene Tor bugsierte – 1:1.
Schwere Prüfung in Barcelona
Für die „Wölfinnen“ war das Spitzenspiel auch die schwerste Prüfung vor der größten Hürde: Am 12. November tritt der Serienmeister beim besten Team der Welt an, in der Champions League gegen den Titelverteidiger – beim FC Barcelona.