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Ein paar Leute haben ordentlich abgecasht

von Max

Zwei Wochen lang ging der Kurs von Kryptowährungen kräftig nach unten, bis am Wochenende die Kurve wieder steil nach oben zeigte. Der Grund dafür war einmal mehr US-Präsident Donald Trump

Er verlautbarte die Namen jener Digitalwährungen, die neben den Platzhirschen Bitcoin und Ether in die von seiner Regierung angekündigten staatliche Kryptowährungsreserve aufgenommen werden sollen.

Die Kurse von XRP (Ripple), SOL (Solana) und ADA (Cardano) stiegen daraufhin um bis zu 60 Prozent. Die Rally ließ die Marktkapitalisierung der gesamten Industrie innerhalb von drei Stunden um rund 330 Mrd. Dollar auf knapp über 3,24 Billionen Dollar steigen.

„Ein paar Leute haben ordentlich abgecasht“, sagt der Kryptoökonom Alfred Taudes von der WU Wien. Hinter den Kryptowährungen stehen durchwegs Firmen oder Investoren, die Trump im Wahlkampf unterstützt haben. 

XRP ist die Kryptowährung des Ripple-Netzwerkes. Dessen Gründer Brad Garinghouse hat viel Geld in Trumps Wahlkampf gesteckt. Auch in der Hoffnung, dass eine Milliardenklage der US-Börsenaufsicht SEC gegen sein Unternehmen im Sand verlaufen wird. 

Hinter SOL steht das Unternehmen Solana Labs. Auf der technischen Infrastruktur des Unternehmens laufen auch die Memecoins von Trump uns seiner Frau Melania, mit denen die Trumps zuletzt viel Geld verdient haben. Zu den Solana-Investoren zählt auch der Risikokapitalgeber Mark Andreessen, der Trump ebenfalls großzügig unterstützte. 

ADA wiederum wird auf der verteilten Datenbank (Blockchain) Cardano betrieben. Entwickelt wurde sie vom Unternehmen IOHK, das von Charles Hoskinson gegründet wurde.  Er war  für einen Posten in der Trump-Administration im Gespräch. 

„Absicherung für Dollar“ 

Trumps Ankündigung habe bis auf die Namen der Kryptowährungen nichts Neues enthalten, sagt Taudes. Dass eine staatliche Reserve kommen soll, hat der US-Präsident bereits im Wahlkampf angekündigt. Eine Arbeitsgruppe, die allesamt aus Krypto-Enthusiasten besteht, wurde schon vor Längerem eingesetzt. 

Eine solche staatliche Reserve sei – auch wenn das auf den ersten Blick  „komisch“ erscheine – eine Absicherung für den Dollar, erläutert Taudes. Bereits heute würden viele Staaten, die von US-Sanktionen betroffen seien, auf Goldreserven setzen. Um die eigene Währung zu stützen, aber auch um finanzielle Einschränkungen zu umgehen, setzen sie zunehmend auch auf Bitcoin. Wenn die USA Kryptowährungen für die eigene Währungsreserve  zukaufen, werde der Kurs nach oben getrieben und der Kauf für andere Länder verteuert und erschwert.

Erfüllung von Wahlversprechen

Letztlich gehe es  aber um die Erfüllung von Wahlversprechen, die Trump viel Geld einbrachten. Zur Diskussion stehen Lockerungen bei der Regulierung, aber auch die Streichung von Steuern auf Kryptogewinne

Die nächsten Ankündigungen könnten bereits am Freitag erfolgen. Dann ist ein Krypto-Gipfel im Weißen Haus geplant. Dort sollen sich „führende Vertreter der Branche“ versammeln. „Sie werden darauf achten, dass die versprochenen Punkte umgesetzt werden“, sagt Taudes: „Donald Trump muss performen, damit der Krypto-Markt hoch bleibt.“ 

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