Wie hat alles begonnen?
Gegründet 1932 in Schärding, begann Palfinger als Reparaturwerkstatt für landwirtschaftliche Geräte. In den 1950er-Jahren startete der Betrieb mit der Entwicklung der ersten hydraulischen Ladelösungen. Die Einführung des ersten Krans 1964 markierte einen entscheidenden Meilenstein: Das hydraulische System war eine Innovation und legte den Grundstein für die weitere Entwicklung des Unternehmens.
Ab den 1980ern baute Palfinger seine Präsenz weltweit aus. Mit Niederlassungen und Produktionsstätten in Europa, Nord- und Südamerika sowie Asien wurde das Unternehmen zu einem globalen Player. Gleichzeitig setzte es auf eine Diversifizierung seiner Produktpalette, was zur Entwicklung von neuen Hebelösungen wie Hubarbeitsbühnen und Mitnahmestaplern führte.
Das Stammprodukt ist der Ladekran mit Knickarm. In diesem Segment hat sich das Unternehmen mit mehr als 100 Modellen zum Weltmarktführer entwickelt. Auch bei Forst- und Recyclingkränen im On- und Offroad-Bereich und bei Abrollkippern ist er der größte Hersteller.
Was macht Palfinger heute?
Die Pläne konzentrieren sich u. a. auf die Expansion in Wachstumsregionen wie Lateinamerika und Asien, insbesondere Indien. Ein weiterer wesentlicher Teil der Strategie ist die Expansion im Marinebereich, wobei Palfinger gezielt die Entwicklung von Offshore-Kränen intensiviert.
„Wirtschaftlich sind die Zeiten herausfordernd. Insbesondere die Bauwirtschaft leidet unter Auftragsrückgängen, was sich auch auf unser Geschäft auswirkt“, sagt Andreas Klauser, der seit 2018 Vorstandschef ist. Die europäischen Kernmärkte stagnieren, die US-Wahl hat die Nachfrage in Nordamerika gedämpft und auch der Markt in China schwächelt. „Unsere geografischen und produktseitigen Diversifikationen haben sich als wichtiger Resilienzfaktor erwiesen. Darauf setzen wir auch in Zukunft.“
Wie sieht die Zukunft aus?
Palfinger baut auf die vor drei Jahren vorgestellte „Vision und Strategie 2030“. Diese beruht auf den strategischen Säulen „Go for Solution“ und „Go Digital“. Erstere beschreibt die Entwicklung des Konzerns vom Produkt- zum Lösungsanbieter, die zweite zielt auf zusätzliche Wachstumschancen durch digitale Geschäftsmodelle ab. „In weiten Bereichen sind unsere Lösungen schon heute eine Kombination aus Hard- und Software, weil smarte Komplettlösungen die besten Leistungen ermöglichen“, sagt Klauser. Bis 2030 soll dieser Zugang zum Standard werden.
Auch Klauser hadert mit der aktuellen wirtschaftspolitischen Situation im Land. „Österreich ist ein Standort mit großem Potenzial für Innovation und Exzellenz. Aber wir müssen notwendige Reformen rasch angehen: in der Steuerpolitik, bei der Bürokratie und in der Bildungspolitik. Wir sind global nur wettbewerbsfähig, wenn die Rahmenbedingungen stimmen.“