Neuer Hit
Zurzeit läuft es aber ohnehin gut für den als Dean Lewis Grant Loaney in Sydney geborenen Musiker. Er spielt in den größten Hallen und auf den größten Festivals der Welt, hat sich im Sommer auch am FM4-Frequency vorgestellt – nicht ohne einen weiteren Hit im Gepäck: „Trust Me Mate“ aus seinem neuen Album „The Epilogue“ handelt davon, einem Freund beizustehen, der mit einer Suchterkrankung kämpft. „Es geht dabei teilweise um einen meiner Brüder, teilweise um einen Freund und ein wenig auch um mich. Ich mische bei meinen Songs immer reale Erfahrungen von mir oder Leuten, die ich kenne, zu einer Story zusammen.“
Die Ideen für diese „Mashups“ bekommt Lewis früh am Morgen in Cafés. Er liebt es, bei einer Tasse Kaffee in sein Notizbuch zu schreiben, und will dabei von niemandem angesprochen werden: „Die Idee habe ich aus dem Buch ,The Artist’s Way‘ von Julia Cameron, die das als Methode propagiert, die Kreativität zu fördern. Ich schreibe, was mir in den Sinn kommt. Als ich das das erste Mal gemacht habe, war ich sehr gestresst, aber danach war der ganze Nebel weg – diese Unsicherheit darüber, wo ich in meinem Leben gerade stehe und warum. So zu schreiben hat mit seither geholfen, klar in meinen Zielen zu sein.“
Die Ziele haben sich bei dem heute 37-Jährigen über lange Zeit entwickelt. Als Teenager begann er dank einer DVD von Oasis, Musik zu lieben. Aber als ihm sein Vater anbot, Gitarre zu lernen, lehnte er ab, griff das Instrument erst mit 18 Jahren auf. „Damals habe ich The Kooks geliebt, wollte deren Songs spielen. Ich fand aber, dass mein Gesang nicht gut war – meine Stimme war einzigartig, aber nicht gut. Auch meine Songs waren damals bestenfalls okay.“
Trotzdem investierte Lewis 20.000 Dollar in erste Studioaufnahmen. „Ich sparte, und immer wenn ich genug Geld hatte, ging ich ins Studio, nahm je nach Budget zwei, drei oder vier Songs auf.“ Auch daraus wurde aber nichts. Selbstsicherheit gewann Lewis erst bei einer Open-Mic-Session: „Das sind diese Events, wo Leute ihre Songs in einem Club vorstellen, und keiner hört zu. Aber als ich zum besten Teil meines damals besten Songs kam, drehte sich plötzlich die Bardame zu mir, alle hörten zu reden auf und hörten zu. Da dachte ich zum ersten Mal, dass ich es als Musiker schaffen kann.“