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Einspringer als Retter des Abends

von Max

Trotzdem gelang es der Wiener Staatsoper, um die Vorstellung zu retten, noch kurzfristig einen Ersatz aufzutreiben.

David Babayants, derzeit am Theater an der Wien in Prokofjews „Die Verlobung im Kloster“ als Pater Chartreuse beschäftigt, sang ab dem dritten Bild diese Rolle von der Seite aus, während Salsi weiterspielte. Der armenische Einspringer bewältigte die Aufgabe mit seinem schön gefärbten Bariton mit Bravour und wurde nicht nur nach seiner Paradearie „Nemico della patria“, bei der er sogar szenisch zu agieren begann und bei der die innere Zerrissenheit der Partie spürbar wurde, sondern auch zum Finale stürmisch umjubelt.

„Viva la morte insiem!“: Es sind die letzten Spitzentöne der beiden, die sie gemeinsam schmettern, bevor sie unter gewaltigen Orchesterklängen mit einem Holzkarren zum Schafott geführt werden. Aber nicht nur bei ihrem finalen Duett faszinierten Michael Fabiano und Sonya Yoncheva, für beide ein Rollendebüt am Haus, sondern den gesamten Abend und wurden vom Publikum umjubelt. 

Michael Fabiano sang die Titelpartie in der Revolutionsoper mit seinem lyrischen und fein klingenden Tenor, bei dem alle Spitzentöne sicher und kraftvoll saßen. Er konnte mit kultiviertem Schöngesang betören. Sonya Yoncheva als Maddalena wirkte, wie die Rolle es vorsieht, zu Beginn sehr mädchenhaft, zeigte im Laufe des Abends immer größere Gefühle und reichere Nuancen. Sie begeisterte mit hoher Legatokultur und Höhensicherheit. Aus den zahlreichen Nebenrollen ragten Daria Shuskova als Bersi, Monika Bohinec als sehr berührende Madelon, Juliette Mars als Gräfin Coigny, Carlos Osuna als „Incroyable“ sowie Stefan Astakhov als Roucher heraus. Untadelig sang auch der Chor.

Pier Giorgio Morandi am Pult liebt den großen Sound und ließ das Staatsopernorchester mit saftiger Dramatik, aggressiven und manchmal lauten, knalligen Revolutionsklängen musizieren. Es waren jedoch auch immer wieder subtile Farbnuancen zu vernehmen.

Das packende Revolutionsdrama erlebte man in der traditionellen immer noch funktionierenden Inszenierung von Otto Schenk aus 1981 in ebensolchen Kostümen.

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