Zusammenfassung
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- Gewerkschaften fordern spürbare Lohnerhöhung für 60.000 Beschäftigte in Elektroindustrie
- Besondere Priorität liegt auf dauerhaften Lohnerhöhungen für niedrige Einkommen und Verbesserungen bei belastenden Arbeitszeiten.
- Die Option, Lohnerhöhungen in mehr bezahlte Freizeit umzuwandeln, wird neu verhandelt
Trübe Konjunkturaussichten trotz Frühlingsstimmung bilden den Rahmen zum Auftakt zur heurigen Frühjahrslohnrunde. Nach der Papierindustrie in der Vorwoche starteten heute, Freitag, die Verhandlungen für die rund 60.000 Beschäftigten in der heimischen Elektro- und Elektronikindustrie, einer der größten Industriezweige.
Ausgangsbasis der Gespräche war eine rollierende Inflation von 2,76 Prozent. Die Gewerkschaften Pro-Ge und GPA erteilten Wünsche nach einer Nulllohnrunde bereits im Vorfeld eine Absage und pochen auf eine „spürbare“ Lohn- und Gehaltserhöhung. Konkrete Forderungen wurden bei der ersten Verhandlungsrunde noch nicht vorgelegt.
Im Vorjahr wurden die kollektivvertraglichen Löhne und Gehälter um 7,5 Prozent und die Ist-Löhne und -Gehälter um 6,8 Prozent angehoben. Zuvor drohte die Gewerkschaft mit Streiks. Der KV-Mindestlohn in der Branche beläuft sich auf 2.406,56 Euro brutto pro Monat.
„Die Folgen der Teuerungskrise belasten die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nach wie vor. Zuletzt sind die Energiepreise wieder gestiegen. Darum haben dauerhafte Lohn- und Gehaltserhöhungen unter besonderer Berücksichtigung der niedrigen Einkommen für uns Priorität. Es geht vor allem ums Geld“, betonten die beiden Chefverhandler Reinhold Binder (Pro-Ge) und Karl Dürtscher (GPA).
Die Arbeitnehmervertreter fordern u.a. auch mehr Geld für sehr belastende Arbeitszeiten sowie eine leichtere Erreichbarkeit der sechsten Urlaubswoche. Derzeit sind 25 Dienstjahre beim gleichen Arbeitgeber notwendig, um einen Anspruch zu haben.
Mehr Freizeit statt mehr Geld
Neu verhandelt werden muss beim Elektro-KV die Weiterführung der so genannten Freizeitoption, die es ermöglicht, durch Einzelvereinbarung die Ist-Erhöhung in dauerhaft mehr bezahlte Freizeit umzuwandeln. Die 2016 geschlossene Vereinbarung, die beispielhaft für andere Branchen war, läuft mit dem KV-Abschluss 2025 aus.
Die Verhandlungen dürften auch heuer wieder schwierig werden, denn die Arbeitgeber spüren nach eigenen Angaben noch die Erhöhungen des Vorjahres. Für die Exportbetriebe sei das ein erheblicher Wettbewerbsnachteil. Die Verhandlungen beim Elektro-KV gehen am 9. April weiter.
In der kommenden Woche starten die 50.000 Beschäftigten der Chemischen Industrie in ihre Kollektivvertragsverhandlungen, den Abschluss bildet am 20. Mai die Glasindustrie mit 7.000 Mitarbeitern.