Vor einem Tableau, das einen pittoresken dunklen Wald zeigt, nimmt das Sänger-Ensemble Aufstellung. Die Kampfszenen, die musikalisch vom Schlagwerk begleitet werden, sind perfekt choreographiert. Wie in einem Kostümfilm wird mit Schwertern gekämpft. Irgendwann greifen die Kombattanten zu neueren Waffen wie Maschinengewehren, im Hintergrund werden gegensätzliche Begriffe projiziert, was man als Plädoyer für den Frieden interpretieren kann.
Brave Aufarbeitung
Über mehr als eine brave Aufarbeitung des Themas kommt das Szenische am Ende aber nicht hinaus. Das Atout dieser Produktion ist Bergmüllers musikalische Aufbereitung. Er spielt selbst Laute und führt die Formation Proxima D mit Verve. Die historischen Instrumente (Violine, Viola da Gamba, Violone, Barockgitarre, Chitarrone, Cembalo, Orgel und Clavicord) entfalten in der intimen Atmosphäre der Kammeroper ihren Klang. Da wird deutlich, wie Monteverdi Emotionen zur Musik werden ließ.
Der Gesang überzeugt in den Chor-Passagen, Ilyà Dovnar und Ambra Biaggi auch kämpfendes Paar, Mezzosopranistin Luciana Mancini intoniert sehr intensiv. Johanna Rosa Falkinger, Lazar Parežanin, Ferran Albrich verdienen sich redlich den Applaus.