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EU berät über Gegenmaßnahmen zu US-Zöllen

von Max

Zusammenfassung

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  • Die EU plant gezielte Gegenmaßnahmen auf US-Zölle im Wert von bis zu 28 Milliarden Dollar, darunter Zölle auf Fleisch und Zahnseide.
  • Handelsminister der EU treffen sich in Luxemburg, um eine einheitliche Reaktion auf Trumps Zölle zu koordinieren und Verhandlungen zu fördern.
  • Die EU will eine Eskalation vermeiden, aber dennoch Druck auf Trump ausüben und bei einem Scheitern zu Vergeltungsmaßnahmen bereit sein.

Die EU bemüht um ein geschlossenes Vorgehen gegen den die neuen Zölle der USA. Dies dürfte voraussichtlich auf erste gezielte Gegenmaßnahmen für US-Importe – von Zahnseide bis Diamanten – im Volumen von bis zu 28 Milliarden US-Dollar hinauslaufen. 

In Luxemburg kommen am Montag die Handelsministerinnen und -minister der 27 EU-Mitgliedstaaten zusammen, um sich über die Auswirkungen und die beste Reaktion auf die von US-Präsident Donald Trump verhängten Import-Zölle zu beraten.

Liste von Produkten

Die Europäische Kommission, die die EU-Handelspolitik koordiniert, wird den EU-Staaten eine Liste von US-Produkten vorschlagen, auf die zusätzliche Zölle erhoben werden könnten. Hier geht es vorrangig um eine Reaktion auf Trumps Stahl- und Aluminiumzölle

Die Liste soll 

  • US-Fleisch
  • Getreide
  • Wein
  • Holz und 
  • Kleidung sowie 
  • Kaugummi
  • Zahnseide
  • Staubsauger und 
  • Toilettenpapier 

umfassen. 

Ein Produkt, das hier im Fokus steht und für Uneinigkeit in der EU sorgt, ist Bourbon-Whiskey. Die Kommission hat einen Zoll von 50 Prozent vorgesehen, was Trump prompt dazu veranlasst hat, mit einem Gegenzoll von 200 Prozent auf alkoholische Getränke aus der EU zu drohen. Dies sorgte für Kritik bei Weinexporteuren aus Frankreich und Italien. 

Die EU, deren Wirtschaft stark vom Freihandel abhängig ist, legt Wert darauf, sich für jede Reaktion breite Unterstützung zu sichern. Es geht darum, den Druck auf Trump aufrechtzuerhalten und letztlich Verhandlungen dazu aufzunehmen. 

„Trump an den Verhandlungstisch zwingen“

Österreichs Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP) hatte am Donnerstag angekündigt, beim EU-Handelsministerrat am Montag für Maßnahmen einzutreten, die „Trump an den Verhandlungstisch zwingen“. 

Das könnten Schritte bei Waren aus republikanischen Bundesstaaten, „Freunde von Trump“ und Techkonzerne sein. Ein solches Programm ist in der EU bereits in Abstimmung. Hattmannsdorfer will wegen der Probleme mit den USA nun auch den EU-Mercosur-Pakt umsetzen, was Wirtschaftskammer und Industriellenvereinigung schon lange fordern. 

Sorge vor globaler Rezession 

Trump hatte am Mittwoch eine neue Welle von Zöllen gegen viele weltweite Handelspartner angekündigt und damit Sorgen vor einer globalen Rezession geschürt. Die Börsen weltweit brachen ein. Wenn die EU nun – wie China und Kanada – Vergeltungszölle gegen US-Importe verhängt, würde dies den Konflikt weiter eskalieren und könnte zu einem Handelskrieg führen. 

Die 27 EU-Staaten müssen mit Einfuhrzöllen von 25 Prozent auf Stahl, Aluminium und Autos sowie ab Mittwoch mit Zöllen von 20 Prozent auf fast alle anderen Waren rechnen. Trumps Zölle betreffen rund 70 Prozent der EU-Exporte in die USA – im vergangenen Jahr insgesamt im Wert von 532 Milliarden Euro. Zölle auf Kupfer, Pharma-Produkte, Halbleiter und Holz stehen voraussichtlich noch bevor. 

Hauptziel des Treffens am Montag ist laut EU-Diplomaten, eine einheitliche Botschaft zu vermitteln: den Wunsch, mit der Regierung in Washington über die Abschaffung der Zölle zu verhandeln. Aber es gehe auch darum, die Bereitschaft zu signalisieren, im Falle eines Scheiterns Gegenmaßnahmen zu ergreifen. „Es ist ein schwieriger Balanceakt“, sagte ein EU-Diplomat. „Die Maßnahmen dürfen nicht zu sanft sein, damit die USA an den Verhandlungstisch kommen, aber auch nicht zu hart, damit es nicht zu einer Eskalation kommt.“ 

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