Fünf Jahre nach Bekanntwerden der Ibiza-Affäre und dem Aus der ÖVP-FPÖ-Regierung von Kanzler Sebastian Kurz und Vizekanzler Heinz-Christian Strache und drei Jahre nach den Hausdurchsuchungen im Bundeskanzleramt, der ÖVP-Zentrale in der Wiener Lichtenfelsgasse und in Privatwohnungen – es geht um Untreue, Bestechung, Bestechlichkeit wegen Inseraten im Zuge des Projektes „Ballhausplatz“ – kommt ein Buch auf den Markt.
Johannes Frischmann, einst Sprecher von Bundeskanzler Kurz, schreibt in dem im November erscheinenden Buch „Macht und Ohnmacht im Kanzleramt“ über sich, Kurz und den „Einzug ins Kanzleramt“, wie es in einer Aussendung heißt.
Frischmann spannt auf über 300 Seiten den Bogen von „Message Control“, täglicher Regierungsarbeit am Ballhausplatz über das Regierungsende nach Ibiza bis hin zu Diskussionen im „Kreisky-Zimmer über tausende Corona-Tote und Lockdowns“.
Frischmann, der selbst in der ÖVP-Korruptionsaffäre als Beschuldigter geführt und dem Untreue und Bestechlichkeit zur Last gelegt wird, will mit dem Buch, das noch nicht im Handel ist´, „eine ungeschönte Auseinandersetzung einer außergewöhnlichen Zeit – fernab jeder Message Control“ – vorlegen.
Der ehemalige Kanzlersprecher ist nicht der Erste aus dem ehemaligen türkisen Regierungszeit, der die Vergangenheit in Form eines Buches gleichsam aufarbeitet. Kurz brachte mit Krone-Journalistin Conny Bischofberger 2022 ein Buch heraus, das seinen Namen zum Titel hat.
Gerald Fleischmann, wie Frischmann für die Kommunikation im Kanzleramt verantwortlich und derzeit wieder Berater der ÖVP, schrieb 2023 „strategisch notwendigen Unsinn“ in seinem „Message Control“-Buch nieder.