Zusammenfassung
Die Branche leistet einen wichtigen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft und Ressorcennutzung. Die österreichische Abfall– und Ressourcenwirtschaft sammelt, sortiert und verwertet jedes Jahr rund 74 Millionen Tonnen Abfall in 3.500 Anlagen. Die Branche wächst überdurchschnittlich, im 10-Jahres-Vergleich sind die Umsatzerlöse um 80 Prozent gestiegen.
Rund 34 Prozent des gesamten Abfalls in Österreich werden recycelt, bei Siedlungs- bzw. Haushaltsabfällen verzeichnet die österreichische Branche im europäischen Vergleich mit 62 Prozent sogar die zweithöchste Recyclingquote.
Rund 3000 Unternehmen mit Anlagenkapazitäten von mehr als 210 Mio. Tonnen sorgen für eine funktionierende Abfallwirtschaft in Österreich. Die meisten Betriebe befinden sich in den Bundesländern Niederösterreich, Oberösterreich und Steiermark, 87% der Wirtschaftskraft des Sektors liegt in der Abfallbehandlung. Die Daten entstammen einer Studie des Industriewissenschaftlichen Instituts (IWI).
Besonders hohe Recyclingraten gibt es bei Metall-, Papier- und Glasabfällen. Durch den Einsatz dieser Sekundärmaterialien werden Treibhausgasemissionen deutlich reduziert. Der CO2-Ausstoß der Branche verringerte sich seit 1990 von 4,6 auf 2,3 Mio. Tonnen CO2-Äquivalente. Damit ist die Abfall– und Ressourcenwirtschaft jener Sektor mit dem größten Rückgang an Treibhausgasemissionen, sagen die Branchenvertreter.
„Weniger CO2-Emissionen, Energiegewinnung aus Abfall und Herstellung recycelter Wertstoffe für Österreichs Wirtschaft: Unsere Branche ist einer der wichtigsten Akteure der Kreislaufwirtschaft und leistet so einen enormen Beitrag zum Klimaschutz“, bestätigt Martin Niederhuber, Präsident des Österreichischen Wasser- und Abfallwirtschaftsverbandes.
Insgesamt löste die Abfallwirtschaft 2024 eine gesamtwirtschaftliche Leistung in der Höhe von 19,45 Mrd. Euro aus. Den Beitrag zum heimischen BIP beziffert die IWI-Studie mit 6,64 Mrd. Euro. So sichert die Abfallwirtschaft indirekt mehr als 75.000 Arbeitsplätze.
Zu den Abnehmerbranchen zählen das Grundstücks- und Wohnungswesen (50% der Güterwerte) sowie die recyclingaffinen Produktionsbereiche der Metallindustrie (8%) bzw. papiererzeugenden und verarbeitenden Industrie (3%).
Im EU-Vergleich verzeichnet die Branche, gemessen an der Bevölkerungsdichte, eine überdurchschnittliche Wirtschaftskraft. Schon heute ist Österreich auf gutem Weg, die EU-Recyclingziele zu erreichen, so bei Siedlungsabfällen (62%, Ziel 55% bis 2025) und der Deponierungsquote (1,8%, Ziel unter 10% bis 2035), Aufholbedarf gibt es bei der Recyclingquote von Kunststoff-Verpackungen (25%, Ziel 50% bis 2025).