Die Neos gehen davon aus, von ÖVP und SPÖ in Dreiergespräche über eine gemeinsame Regierung eingeladen zu werden. Schon vor Beginn möglicher Gespräche über eine Koalition erhebt die Partei Anspruch auf das Finanzministerium. „Das Finanzministerium ist der größte Hebel für einen echten Kurs der Sanierung und der Reformen. Gerade in dieser herausfordernden Lage kann und muss es von uns geführt werden“, sagte Neos-Generalsekretär Douglas Hoyos dem Nachrichtenmagazin profil.
Konkret wollen die Neos im Finanzministerium „ein ständiges und unabhängiges Expertengremium unter einer Finanzministerin“ einrichten, so Hoyos, der wohl mit Blick auf die pinke Parteichefin Beate Meinl-Reisinger bewusst nur die weibliche Form verwendete. Mögliche Bedenken über eine ÖVP-SPÖ-Neos-Koalition nach Scheitern der deutschen Ampelkoalition teilt der pinke Generalsekretär nicht: „Deutschland bedeutet nicht, dass eine Dreierkoalition mit einer liberalen Partei grundsätzlich nicht funktioniert. Es gibt zahlreiche andere Beispiele, etwa in Skandinavien, wo es gut geklappt hat.“