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Genese
Entsetzen über das Sprechverbot für afghanische Frauen und der Eindruck der jungen Frau, die in Irans Hauptstadt Teheran die Kleider auszog, warfen bei WZ-Redakteurin Eva Stanzl die Frage auf, wie es nach dem Ende des Terrors in Syrien dort mit ihren Geschlechtsgenossinnen weitergehen wird.
Gesprächspartnerin
Hind Elhinnawy, geboren und aufgewachsen in Kairo, ist Dozentin für Kriminologie an der Nottingham Trent University im Vereinigten Königreich. Ihre Lehre dreht sich um kritische Kriminologie und soziale Gerechtigkeit, muslimische Kritikerinnen des Islamismus, Geschlecht und Ethnie, muslimischen Feminismus und Gendergerechtigkeit.
Laut Berichten in Tageszeitungen wie Daily News Egypt und New York Times löste Hind Elhinnawy in der ägyptischen Gesellschaft eine Kontroverse aus, weil sie 2005 als erste junge Frau eine Vaterschaftsklage eingereicht hatte. ,,Leena Alfishawy, die Tochter von Elhinnawy und dem Schauspieler Ahmed Alfishawy, wurde aus einer Urfi-Ehe (ein formloser Vertrag zwischen zwei Liebenden, der Sex erlaubt, Anm.), geboren, die Alfishawy bestritt, nachdem Elhinnawy schwanger geworden war”, heißt es hierzu in der Daily News Egypt. Anstatt – wie in solchen Fällen in Ägypten üblich – abzutreiben, habe sie sich den gesellschaftlichen Normen für Frauen in ihrer Situation widersetzt und das Kind bekommen. ,,In einem beispiellosen Schritt verklagte sie Alfishawy öffentlich vor Gericht, doch dieser weigerte sich zunächst, sich einem DNA-Test zu unterziehen, um seine Vaterschaft zu beweisen. Im November 2008, kurz vor Leenas viertem Geburtstag, gab Alfishawy öffentlich zu, dass er tatsächlich ihr Vater ist”, heißt es weiter. Elhinnawys Fall und ihre anschließenden Bemühungen um eine Gesetzesänderung veranlassten das ägyptische Gericht dazu, DNA-Tests in Vaterschaftsuntersuchungen aufzunehmen.
Quellen
Das Thema in der WZ
Das Thema in anderen Medien
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The Conversation: How women‘s basic rights are being eroded
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ARD: Wer ist der Mann, der Assad stürzte?