Es ist Jahre her, ich saß bei meinem Gitarrelehrer und spielte einen fürchterlich falschen Ton. Es klang wie eine Katze mit Nierenkolik. Mein Lehrer sah mich an und meinte resignativ: „Wenn du einen falschen Ton spielst, spiel ihn gleich noch einmal und sag, das ist Jazz.“
„Jazzmusiker waren relativ arrogant, wir haben uns als Elite empfunden“, sagte ein Zeitzeuge in der ORF-Doku „Jazz in Österreich – Von der Befreiung bis zum Neubeginn“, die in bemerkenswert begeisterter und begeisternder Form die Jazzszene der Nachkriegsjahre beleuchtete.
Jazz ist Freiheit. Und Jazz ist vielleicht so, wie es der Musiker Thomas Gansch in den „Seitenblicken“ ausdrückte: „Jazz ist wie eine Kommunikation, das ist so, wie wir miteinander reden. Ich weiß auch nicht, was ich sage, ich weiß nicht, was Sie mich fragen. Und dann wirds hin und her gehen. Und am Schluss ist man hoffentlich gescheiter.“