Israel setzt die im Zuge der Waffenruhe mit der Hamas vereinbarte Freilassung palästinensischer Gefangener „bis auf Weiteres“ aus, ließ der israelische Armeefunk und ohne Angabe von Gründen laut Medienberichten am Donnerstag wissen. Dies könnte das vorläufige Ende des Deals und der Gefangenenaustäusche bedeuten.
Zuvor hatte die Hamas drei Israelis und fünf thailändische Geiseln im Gazastreifen freigelassen. Dabei war es zu chaotischen Szenen an einem der Übergabepunkte gekommen, es hatten sich große Menschenmengen um die Gefangenen geschart – Bilder der völlig verängstigten und von bewaffneten Kämpfern eingeengte Arbel Yehud, die während des von der Hamas-Angriffs auf Israel am 7. Oktober 2023 aus dem Kibbuz Nir Oz entführt wurde, waren um die Welt gegangen.
Eine weitere israelische Geisel, Gadi Moses, 80, wurde am Donnerstag ebenfalls freigelassen, ebenso wie fünf thailändische Staatsangehörige, die auf israelischen Farmen in der Nähe des Gazastreifens arbeiteten, als die Militanten den Grenzzaun durchbrachen, so das israelische Militär.
Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu bezeichnete den Anblick der Geiselübergabe inmitten der Menschenmenge als schockierend und drohte jedem, der den Geiseln etwas antut, mit dem Tod. Er forderte die Vermittler auf, dafür zu sorgen, dass sich diese Szene nicht wiederholen würde.
Die Geiseln hätten gegen 110 palästinensische Gefangene ausgetauscht werden sollen. Das passiert nun offenbar vorerst nicht.