Startseite Wirtschaft GMS Gourmet wächst trotz schwierigem Marktumfeld in Österreich

GMS Gourmet wächst trotz schwierigem Marktumfeld in Österreich

von Max

Von Valentina Luger

Wie so viele Branchen kämpfen auch Lebensmitteldienstleister mit gestiegenen Kosten, der Inflation und einer insgesamt sehr herausfordernden wirtschaftlichen Lage. Erschwerend kommt hinzu, dass in anderen Ländern zu kleineren Preisen produziert werden kann und Bürokratie die Unternehmen belastet. 
 

Billiger im Ausland

„In manchen Bereichen ist es einfach schwer in Österreich zu produzieren“, sagt Herbert Fuchs, Geschäftsführer des Cateringunternehmens GMS Gourmet. Man müsse nur in die österreichischen Supermärkte gehen und schauen, welche Produkte in Österreich hergestellt werden. Die Kostensteigerung veranschaulicht Gerald Hackl, Vorstandsvorsitzender der Vivatis Holding AG in einem Pressegespräch, am Beispiel des Germknödels. Wird er in Tschechien produziert, so sei er um 20 bis 30 Prozent günstiger. Grund dafür seien die hohen Lohnstückkosten in Österreich, die in der letzten Zeit besonders stark gestiegen sind. 
 

Bürokratiebelastung

Strenge Richtlinien und die damit verbundene Verwaltungsaufwand belastet Cateringunternehmen immer mehr. Gerald Hackl erklärt, das Thema Bürokratie beschäftige den Lebensmitteldienstleister massiv. „Wir haben einen Nachhaltigkeitsbericht erstellt, der um die 250 Seiten umfasst. Wer das liest? Vermutlich niemand“, teilt Hackl mit. Laut des Forschungsprogramms „Österreich 2025“ des WIFO, gehört die Gastronomie zu dem am stärksten von der Bürokratie belasteten Wirtschaftszweige in Österreich.

Erleichterungen in diesem Bereich würden nicht nur Ärger, sondern auch viel Geld sparen: Bis zu 15 Milliarden Euro geben österreichische Unternehmen für Berichtspflichten, Jahresabschlüsse, Steuererklärungen und Ähnliches aus, berichtet die Zeitschrift „Pragmaticus“ in einem Bericht mit Verweis auf die Economica-Studie. Demnach liegt Österreich im europäischen Mittelfeld, was Bürokratiekosten betrifft. Zu den Vorbildländern in Skandinavien und im Baltikum gäbe es aber dennoch Luft nach oben. 

Umsatzplus trotz Krisenzeiten

Trotz „sehr volatiler Kosten für Rohstoffe, Energie, Logistik und Personal“  ist die wirtschaftliche Gesamtsituation für die Linzer Lebensmittelgruppe Vivatis gut. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2024 konnte ein Umsatz von 1,35 Milliarden Euro erwirtschaftet werden. Das macht ein Plus von gut fünf Prozent im Vergleich zum Jahr 2023 aus, hieß es von Seiten des Unternehmens.

„Organisches Wachstum“ sowie der Zukauf des Caterers SV Österreich GmbH durch die Vivatis-Tochter GMS Gourmet nannte Hackl als Gründe für ein „starkes Jahr“. Mit rund 2.100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sei Gourmet das „Herzstück“ der Vivatis-Gruppe, so Hackl. Diese trage 19 Prozent zum Gesamtumsatz bei.
 

Vivatis-Chef Gerald Hackl (li.) und Gourmet-Boss Herbert Fuchs.

Durch die Übernahme im Vorjahr kamen 50 weitere Standorte hinzu. Außerdem habe man von der Schließung zahlreicher Gastronomiebetriebe profitiert. Besonders im Bereich des Business-Catering konnte man zulegen, denn aktuell werden mehr als 3.000 Betriebe von GMS Gourmet beliefert. In den folgenden drei Jahren werde man sich auf den deutschen Markt fokussieren, wo man ein Wachstum von 60 bis 80 Millionen Euro anstrebt. 

Der gesamte Gastronomiebereich der Vivatis-Gruppe machte im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Umsatz von knapp 7 Millionen Euro. Unter dem Dach der Vivatis Holding AG befinden sich Marken wie KnabberNossi, Inzersdorfer, Wojnar’s und Maresi, aber auch andere Produktions- und Dienstleistungsunternehmen. 

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