hr Kind ist gestorben. Die namenlose Mutter will das nicht akzeptieren. Laut einem Märchenspruch, darf es zurückkehren, wenn sie binnen eines Tages einen glücklichen Menschen findet und diesem einen Knopf von dessen Kleidung abschneidet.
Ihre Odyssee führt sie zu einem Liebenspaar, das aber bald zum Streiten kommt. Sie wird zu einem Künstler geführt, der nur vom Knöpfen begleitet in einem Glaskasten sitzt, auch bei einer Komponistin und einem Kunstsammler scheitert sie.
Schließlich kommt sie zum geheimnisvollen Fabelwesen Zabella, die ihr stark zu ähneln scheint. Diese erzählt ihr ihre Geschichte und verschwindet. Jetzt bekommt die Frau eine neue Sicht auf die Dinge. Der Ausgang bleibt offen.
Davon handelt in sieben Szenen die Oper „Picture a Day Like This“. Sie ist eine Fabel und die vierte Oper von George Benjamin, der als einer der profiliertesten, britischen Komponisten der Gegenwart gilt, in Zusammenarbeit mit dem Librettisten Martin Crimp – 2014 kam am Theater an der Wien die Oper der beiden „Written on Skin“ zur Aufführung.
Jetzt erlebte die Kurzoper, die in nur einer guten Stunde die existentiellsten Fragen behandelt, bei den Tiroler Festspielen Erl ihre österreichische Erstaufführung. Sie ist eine Auftragskomposition von mehreren Opernhäusern, insbesondere mit dem Festival Aix-en-Provence, wo sie 2023 uraufgeführt wurde.