Startseite Wirtschaft Haushalte müssen bis zu 725 Euro mehr zahlen

Haushalte müssen bis zu 725 Euro mehr zahlen

von Max

Für Strom wird man in Österreich ab dem Jahreswechsel deutlich mehr bezahlen als bisher. Ab 2025 gibt es keine Strompreisbremse mehr, außerdem steigen Netzgebühren an. Das Vergleichsportal Durchblicker hat analysiert, wie groß die Mehrbelastung für Haushalte ausfallen könnte. Das Unternehmen warnt vor einer „Explosion“ der Stromkosten um bis zu 45 Prozent.

Je älter der Vertrag, desto höher die Durchschnittkosten

„Wer im Laufe dieses Jahres nicht in einen günstigen Tarif gewechselt hat, wird den Wegfall der Stromkostenbremse im kommenden Jahr deutlich am Konto zu spüren bekommen“, erklärt Stefan Spiegelhofer, Energieexperte von Durchblicker. Am Online-Portal können Stromkunden direkt neue Verträge abschließen und Anbieter wechseln. Nutzer des Dienstes, die 2024 einen neuen Stromtarif abgeschlossen haben, zahlen durchschnittlich 20 Cent pro Kilowattstunde.

Weitet man den Zeitraum auf 12 Monate aus, vom Oktober 2023 bis Oktober 2024, beträgt der Durchschnittwert bereits knapp 25 Cent/kWh. Das zeige, das Menschen, die ihren Stromtarif schon länger nicht gewechselt haben, tendenziell mehr bezahlen. Die staatliche Strompreisbremse bis zu einem Jahresverbrauch von 2.900 kWh fällt ab 1. Jänner weg. Die eigenen Vertragsbedingungen „spürt“ man daher wieder zur Gänze bei der Abrechnung.

Durchschnittlich 435 Euro mehr pro Jahr

Ein drei- bis vierköpfiger Haushalt kommt durch den Wegfall ab Jänner auf durchschnittliche Mehrkosten von rund 435 Euro pro Jahr. Die Bandbreite nach oben reicht laut Durchblicker aber bis 725 Euro. „Deshalb lautet unser Appell: Jetzt Angebote vergleichen und sofort umsteigen, damit man noch vor dem Jahreswechsel im günstigeren Tarif ist“, sagt Spiegelhofer.

Netzgebühren steigen an

Neben dem Stopp der Strompreisbremse gibt es ab 2025 auch höhere Netzgebühren. Ihre Höhe ist österreichweit nicht einheitlich, sondern je nach Netzbetreiber unterschiedlich hoch. Die Mehrkosten werden in Vorarlberg etwa nur 12 Prozent betragen, in Niederösterreich dagegen 32 Prozent.

Bei zwei Bestandteilen der Netzkosten fallen staatliche Hilfsmaßnahmen weg, die im Zuge der Energiekrise getroffen worden sind:

  • Elektrizitätsabgabe: Im April 2022 wurde die Elektrizitätsabgabe auf 0,1 Cent pro Kilowattstunde reduziert. Ab Jänner 2025 sind wieder 1,5 Cent zu bezahlen. Ein Haushalt mit 4.000 kWh Stromverbrauch kommt damit jährlich auf 60 statt 4 Euro Elektrizitätsabgabe.
  • Erneuerbare-Förderkosten: Diese Abgabe wurde zwischen Juli 2022 und Dezember 2024 ausgesetzt. Die Höhe dieser Abgabe wurde noch nicht festgelegt. Orientiert man sich an den Kosten aus 2021, muss bei 4.000 kWh Stromverbrauch mit 118 Euro gerechnet werden.

Wechselwille nicht sehr ausgeprägt

Die Wechselquote bei Stromkunden ist in Österreich nicht besonders hoch. „Obwohl im Sommer günstige Stromtarife unter 10 Cent pro kWh angeboten wurden, war die Wechselquote nicht signifikant höher als zuvor“, sagt Spiegelhofer. „Bei einer Umfrage im Oktober unter 1.200 Österreichern gab ein Viertel der Befragten an, in den vergangenen sechs Monaten den Stromanbieter gewechselt zu haben, nur zwei Prozent mehr als im April. Die Hälfte der Haushalte hält ihrem Anbieter schon ein Leben lang die Treue.“

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