Innerhalb der vergangenen 5 Tage ist der Aktienkurs von US-Chiphersteller Intel um bis zu 25 Prozent in die Höhe geschnellt. Der Grund dafür könnte die Handelspolitik der neuen US-Regierung unter Präsident Donald Trump sein. Weil Computerchips künftig vermehrt „Made in America“ sein sollen, üben die USA Druck auf Taiwan aus. Dort sitzt mit TSMC der weltweit größte Chiphersteller. Um Zölle beim Import in die USA zu vermeiden, könnte TSMC dazu gezwungen sein, seine Produktion in den Staaten auszubauen. Hier kommt Intel ins Spiel.
Produktion im Auftrag von TSMC
Intel hat ein eigene Sparte namens Intel Foundry, die sich auf die Auftragsfertigung von Chips für andere Hersteller spezialisiert. Wie Heise.de berichtet, machte die Sparte allerdings 2024 einen Verlust von 13,4 Milliarden US-Dollar. Aufträge von TSMC könnten ihr auf die Beine helfen. TSMC würde sich dadurch das kostspielige Errichten eigener Werke in den USA ersparen. Die Produktionsstätten, die auf höchste Präzision ausgelegt sind, kosten pro Stück um die 20 Milliarden Dollar.
Mögliches Joint-Venture mit Konkurrent
Laut einem Bericht von Bloomberg könnte TSMC aber noch weiter gehen, und eine Mehrheitsbeteiligung an den Produktionsstätten von Intel erwerben. Der taiwansische Konzern signalisierte grundsätzliche Offenheit für die Idee. Auch ein Joint-Venture zwischen Intel und TSMC sind angeblich im Gespräch.
Kopf-an-Kopf-Rennen bei neuester Chip-Bauweise
TSMC könnte sich durch verstärkte Aktivitäten in den USA Einfuhrzölle ersparen, während Intel von Aufträgen oder gar einem Know-How-Austausch profitieren könnte. Möglicherweise gibt technische Expertise aus Taiwan Intel auch wertvolles Wissen, um seinen Fertigungsprozess 18A zu verfeinern, an dem das US-Unternehmen derzeit arbeitet. Wie Golem.de berichtet, findet bei der Fertigung von Chips in 2-Nanometer-Bauweise (eine weitere Miniaturisierung von Transistoren auf Chips) gerade ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen TSMC und Intel statt.