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Israel bombardiert Gazastreifen, hunderte Tote

von Max

Zusammenfassung

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  • Israel beendet Waffenruhe mit Hamas und führt Luftangriffe im Gazastreifen durch, Hamas in Gaza meldet über 340 Tote.
  • Netanjahu reagiert auf Hamas-Weigerung zur Freilassung von Geiseln und lässt Militär energisch vorgehen.
  • USA wurden über Angriffe informiert, keine Einigung bei Verhandlungen über Verlängerung der Waffenruhe.

In der Nacht zum Dienstag griffen israelische Kampfflugzeuge wieder Ziele im Gazastreifen an. Die erste Stufe des Waffenstillstands zwischen Israel und der militanten Islamisten-Miliz sollte 42 Tage dauern. Sie hielt aber fast 2 Monate. Doch die Verhandlungen über eine Verlängerung brachten letztlich keine langfristige Waffenruhe und keine Befreiung der noch verbliebenen 59 israelischen Geiseln im Hamas-Gewahrsam. Die US-Regierung war im Voraus über den massiven Luftangriff informiert.

Bislang blieben die Angriffe auf Bombardierungen aus der Luft beschränkt. Vor allem im Süden, aber auch in den Flüchtlingslagern Deir al-Ballach und Nuserat. Hier wurden vor allem Mitglieder der Hamas-Führung gezielt getötet. Darunter Hamas-Innenminister Abu Watfa. Das Gesundheitsministerium der Hamas in Gaza meldet über 340 Tote. Wobei nicht zwischen Zivilisten und bewaffneten Hamas-Kämpfern unterschieden wird. Im bombardierten Gebiet hat die Hamas ihre Wiederaufrüstungsversuche konzentriert. Mit neuen bewaffneten Rekruten soll die Zahl der Hamas-Kämpfer bereits auf etwa 40.000 gestiegen sein.

Von allen Seiten abgesperrt 

Der seit Anfang Februar wieder geöffnete Grenzübergang nach Ägypten in Rafah wurde erneut geschlossen. Damit ist der Gazastreifen wieder von allen Seiten abgesperrt. Die Rede ist somit neben Angriffen aus der Luft auch auf eine Verschärfung der humanitären Versorgung des Gazastreifens.

„Die Angriffe können ausgeweitet werden, soweit dies notwendig sein wird“, heißt es in einer Stellungnahme des israelischen Premiers Benjamin Netanjahus. Soll heißen: Die Waffenruhe ist beendet. Die Entwicklung der Lage hängt von der Kompromissbereitschaft der Hamas ab. „Immer wieder weigerte sich die Hamas, unsere Geiseln freizulassen und lehnte die Vorschläge des US-Vermittlers Witkoff und der arabischen Vermittler ab.“ Ein Hamas-Sprecher warnte im Gegenzug: „Netanjahu hat das Abkommen nicht eingehalten. Er und seine Regierung gefährden das Leben der Geiseln.“

In den israelischen Grenzortschaften am Gazastreifen wurde die Alarmstufe erhöht. Die gerade wieder geöffneten Schulen blieben am Dienstag geschlossen. Gegenangriffe der Hamas mit Raketen blieben jedoch am Dienstagmorgen aus. Ein Indiz für die schwierige Lage der Hamas. Sie verfügt weiter über Angriffsraketen, zeigt aber kein Interesse an neuen Kämpfen. Die ägyptische Regierung lud beide Seiten bereits zu neuen Verhandlungen „in den nächsten Tagen“ ein.

Geiseln in Gefahr 

Auch israelische Experten sehen die Geiseln durch neue Kämpfe in Gefahr. Ex-General Amos Gilead: „Militärischer Druck allein wird die Hamas nicht zum Einlenken zwingen und ohne politische Alternativen steuern wir auf Eroberung mit israelischer Militärherrschaft im Gazastreifen zu. Was Israel teuer zu stehen kommen kann.“ Neben Bombardierung und Hunger drohen den Geiseln dann auch Rachemorde.

Der frühere Vorsitzende des Nationalen Sicherheitsrates, Ex-General Giora Eiland, warnte am Dienstag: Eine Neuauflage des Krieges überanstrengt die israelischen Reservekräfte. Auch die Lage im Norden und in den besetzten Gebieten würde so wieder angeheizt. Eiland sieht daher in einer Verschärfung der humanitären Krise im Streifen das derzeit wirksamste Druckmittel gegen die Hamas.

„Die Hölle wird über Gaza losbrechen“

Das Weiße Haus bestätigte, im Voraus informiert gewesen zu sein. „Die Hölle wird über Gaza losbrechen“, wiederholte am Dienstag die Sprecherin Karoline Lewitt eine alte Drohung des US-Präsidenten Donald Trump. Fast gleichzeitig und mit denselben Worten bekräftigte auch Israels Verteidigungsminister Israel Katz „die Hölle“. Dabei lässt Washington aber den Weg für weitere Verhandlungen offen. Trumps wiederholt geäußertes Ziel eines baldigen Kriegsendes bleibt auf dem Tisch. Militärischer Druck sollte dabei die Hamas zu mehr Nachgiebigkeit bewegen.

Netanjahus Pläne hingegen scheinen auf eine Ausweitung der Kämpfe hinzuweisen. So finden bereits Gespräche mit Itamar Ben Gvir statt. Er soll auf seinen alten Posten als Minister für Innere Sicherheit zurückkehren. Mitte Januar hatte der schärfste Hardliner unter Netanjahus Ministern das Kabinett verlassen. Aus Protest gegen den Waffenstillstand. Seine Rückkehr ermöglichte dann auch die anstehende Verabschiedung des Haushalts. Hält Netanjahu die dafür gesetzlich festgelegte Frist nicht ein, finden Neuwahlen statt. Netanjahus Alptraum.

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