Startseite Wirtschaft „Jedes Hindernis zählt“ im Kampf gegen Einbrecher

„Jedes Hindernis zählt“ im Kampf gegen Einbrecher

von Max

Und heute?

Hat es sich auf niedrigem Niveau eingependelt. Waren es vor zehn Jahren hundert Einbrüche pro Tag, sind es heute zehn. Es kommen einfach weniger Einbrecher ins Land bzw. haben sie sich offenbar auch andere Tätigkeitsfelder gesucht. Aber die Zeiten, zu denen Einbrüche passieren, haben sich verschoben. Einbrecher kommen, wenn die Leute eindeutig in der Arbeit sind oder in der Nacht, wenn niemand zu Hause ist.

Gibt es den typischen Einbruch: durch die Eingangstüre, durch das Fenster? Ist das eine Gelegenheitstat oder geht das nach Plan?

Einbrüche sind geplant, aber die Gelegenheit ist immer dabei. Typische Einbrecher verbringen nicht monatelang damit, ein Objekt auszuspähen. Sie fahren in eine Gegend und schauen, wo geht es leicht, was bietet sich an.

Es muss also ungestört und einfach sein.

Vor allem brauchen sie den leichten Zugang. Gestern war etwa eine Leiter im Garten für einen Einbrecher sehr hilfreich. Der hat dann im ersten Stock die Balkontüre aufgehebelt. Sie müssen sich das so vorstellen: die kommen zu zweit oder zu dritt oder zu viert, in einem Pkw, fahren die Gegend ab und schauen, wo ist gerade niemand zu Hause, wo werden wir nicht gesehen. Einer ist ein Erfahrener, der Profi, die anderen sind quasi in Ausbildung und die Helfer.

Was ist für den Täter lukrativ?

Alles, was seinen Lebensstil verbessert. Selten sind das die Bilder von der Wand, auch keine TV-Geräte mehr, denn die sind viel zu groß geworden. Aber Schmuck, Uhren und Geld. Alles, was man schnell findet, leicht transportieren und schnell zu Geld machen kann.

Sind Häuser stärker das Ziel als etwa eine Wohnung im dritten Stock?

Einbrecher gehen immer den leichtesten Weg. Eine Wohnung im dritten Stock ist schwer einsehbar, schwer überblickbar, da muss man dann auch noch die richtige Wohnungstüre finden. Das wird eher ausgelassen. Sie suchen nach Ruhe, einfachem Zugang, Abgeschiedenheit. Sie würden eher das alte Haus oder den Altbau wählen, als die neue Architektenvilla mit neuester Technik.

Sie sagen, Licht und Lärm stören die Einbrecher. Lassen sich Einbrecher wirklich von Licht-Zeitschaltuhren und voreingestellten Rollos abhalten? Oder von Bewegungsmeldern und Sirenen?

Licht schreckt ab, Bewegungsmelder schrecken ab, Lärm in Form von Sirenen schrecken ab. Alles, was auffällig ist, macht den Einbrecher nervös und machen es ihm schwerer. Ich würde dicke Rollos unten halten, denn dann ist das Objekt nicht einsehbar. Und es ist eine zusätzliche Hürde.

Sind Hunde der perfekte Einbruchschutz?

Naja. Und auch nur, wenn sie zu Hause sind. Aber wenn sie melden und bellen, hat das sicher eine Wirkung.

Was hält Einbrecher wirklich ab? Eine Sicherheitstüre? Eine Alarmanlage? Oder etwas ganz anderes?

Jedes Hindernis zählt. Das muss auch nicht teuer sein. Die Sicherheitstüre würde sich der durchschnittliche Einbrecher nicht antun, da geht er lieber durchs Fenster. Und Lärm und Licht sind abschreckend. Aber die beste Prävention ist der aufmerksame Nachbar. Auch eine Alarmanlage ist gut, aber man darf nicht paranoid werden. Schauen wir in die gestrige Statistik: sechs Einbrüche in Wien, alle in den Innenstadtbezirken, und da eher im Altbau. Fünf im restlichen Österreich. Das ist nicht viel. Die Chance, dassman da selbst der Treffer wäre, ist also sehr gering.

Würden Einbrecher einen Safe knacken?

Das ist schwierig, also eher nicht. Bevor sie ihn knacken, reißen sie ihn lieber aus der Verankerung – sofern das überhaupt geht.

Wie sind Sie selbst in Ihrem Haus geschützt?

Ich habe einen Hund, aber das ist Zufall. Außerdem haben wir Bewegungsmelder mit Licht und Balkenschlösser. Ich habe der Versicherung außerdem meine Wertsachen gemeldet, habe ein Verzeichnis mit Fotos davon angelegt. Mehr ist es nicht.

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