Gegen 8 Uhr mitteleuropäischer Zeit schien klar: Donald Trump dürfte die Wahl mit einem eindeutigen Wahl gewonnen haben und nächster US-Präsident werden. Nach und nach trudeln die Reaktionen ein – auch aus der österreichischen Politik.
Kanzler Karl Nehammer (ÖVP) gratulierte Trump gegen 9 Uhr zu seinem Wahlerfolg. Die USA seien ein bedeutender strategischer Partner für Österreich. „Wir freuen uns darauf, unsere transatlantischen Beziehungen gemeinsam weiter auszubauen und zu stärken, um den globalen Herausforderungen erfolgreich zu begegnen.“
Deutlicher früher auf X aktiv war Ex-Kanzler Sebastian Kurz: Schon um 4 Uhr Früh postete er: „Es wird langsam klarer und klarer: Donald Trump könnte diese Wahl ganz groß gewinnen.“
Später, gegen 7 Uhr, lautete seine Analyse: Trumps wahrscheinlicher Sieg zeige, dass sich die Mehrheit des Landes eine klare Haltung gegen illegale Migration und die „woke Agenda“ sowie eine Wirtschaftspolitik des Wachstums und Wohlstands wünsche.
Der frühere grüne Nationalratsabgeordnete Michel Reimon meinte in einer harten Reaktion Richtung Kurz: „Na gut dass wir ihn abgeschossen haben.“
Kickl: „Unser Tag wird kommen“
FPÖ-Chef Herbert Kickl freute sich unterdessen über eine „Schlappe für das System inklusive Experten und vereinigte Medien in den USA, in der EU und hierzulande“.
In den USA stünden die Zeichen auf „frischen Wind“, „neue Wege“ und Optimismus, so Kickl auf Facebook. In Österreich „wurschteln die vereinigten Wahlverlierer, die unser Land in eine dramatische Negativ-Entwicklung geführt haben, im Auftrag des Staatsoberhauptes weiter herum… Aber, liebe Freunde, wir arbeiten fleißig weiter für Österreich und unser Tag wird kommen, das verspreche ich Euch!“
Othmar Karas, Ex-Vizepräsident des EU-Parlaments und neuer Präsident des Forums Alpbach, stand in den frühen Morgenstunden schon beim ORF vor der Kamera – und schrieb später auch auf X, dass er die US-Wahl als „erneuten Weckruf für die EU“ sieht, „unabhängiger und handlungsfähiger zu werden – insbesondere in der Sicherheitspolitik“.
Neos-Chefin Beate Meinl-Reisinger zieht aus dem Sieg Trumps die Lehre, dass sich Europa nun selbstbewusst um die eigenen Angelegenheiten kümmern müsse. „Mit der Basis einer zu stärkenden Wirtschaft und vor allem eine wirklich gemeinsame Außen-, Sicherheits- und Verteidigungspolitik aufzubauen. Russland sei „unser Problem, nicht das der USA“.
Von einem „Weckruf“ für Europa spricht auch Sigrid Maurer, geschäftsführende Klubobfrau der Grünen in einem längeren Thread: „Die Wahl in den USA zeigt uns: Wenn wir in Europa nicht zusammenstehen, riskieren wir unsere Werte und Errungenschaften.“
Der unterlegenen demokratischen Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris und deren Partei zollte Maurer „großen Dank und Respekt für ihren engagierten und mutigen Wahlkampf“.
Von der SPÖ-Spitze gab es mit Stand 11 Uhr noch keine Reaktion – wohl aber meldete sich Rudolf Fußi, der bekanntlich SPÖ-Chef werden möchte, zu Wort. Mit einer Botschaft an jene, die an ihm zweifeln: