Auf die Frage, welche Haltung er sich vom FPÖ-Mann gegenüber Orbán, dem wohl umstrittensten Politiker Europas, erwartet, winkt er ab. „Ich möchte Herrn Rosenkranz nicht vorschreiben, was er zu sagen hat. Das ist seine Einladung, er muss damit umgehen, wie er glaubt.“
Mit einem klaren „Ja“ antwortet er dann auf die Frage, ob Rosenkranz sein Vertrauen hat. Erstens, weil er mit einer Mehrheit im Parlament gewählt wurde; zweitens, weil er ihn kennt: Rosenkranz war während der türkis-blauen Regierungszeit Klubchef der FPÖ, Haubner Vize-Klubchef der ÖVP.
„Er hat in den Verhandlungen, die ich mit ihm geführt habe, und auch als Volksanwalt bewiesen, dass er korrekt ist. Es gibt keinen Grund für Zweifel von mir. Wenn das ein oder andere nicht funktioniert, wird man reden müssen.“
Das Erbe Sobotkas
Apropos: Geredet haben Rosenkranz und seine zwei Stellvertreter – Haubner und die Dritte Nationalratspräsidentin Doris Bures (SPÖ) – bisher nur im Stehen beim Tag der offenen Tür am Nationalfeiertag. Da habe Rosenkranz angekündigt, die beiden einmal einzuladen, um darüber zu sprechen, „wie wir das gemeinschaftlich angehen“.
Zu klären sei dann auch, wie es bei einem recht heiklen Thema weitergeht. Der FPÖ-Mann hat bei seiner Antrittsrede ja versprochen, dass der Kampf gegen Antisemitismus, den Vorgänger Sobotka so engagiert geführt hat, „sicher weitergeht“. Und dass er zur Seite treten werde, sollte die jüdische Gemeinde wegen seiner Person Veranstaltungen boykottieren.
Springt Haubner für ihn ein? „Wenn Aufgaben auf mich zukommen, werde ich sie machen.“ Wie intensiv bzw. offensiv er das Erbe Sobotkas fortführen will, bleibt auf Nachfrage offen. Haubner betont, dass er sich zwar zur Sache bekenne, aber der Erste Präsident in den Gremien den Vorsitz führe.
Welche Initiativen er als Zweiter Präsident starten will, ist auch offen. Eine Woche nach seiner Wahl bittet er darum, ihm noch Zeit zu geben.
Sein erster offizieller Gast werde übrigens „sicher mein Landeshauptmann“ (Wilfried Haslauer, Anm.) sein.