Vor wenigen Tagen kündigte Kendrick Lamar sein neues Album an – ganz ohne große Promotion, denn die braucht der Rapper bei seinem Erfolg offenbar nicht.
Der 1987 in Kalifornien geborene Kendrick Lamar ist kein gewöhnlicher Rapper: Von Pharrell Williams einst als „Bob Dylan unserer Zeit“ bezeichnet, wurde sein Album DAMN 2018 mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet. Dieser Preis wurde bis dahin vor allem für klassische Musik und Jazz vergeben, nicht jedoch für Hip-Hop. Im Februar 2025 wird Lamar in der Halbzeitshow des Super Bowls der amerikanischen Footballliga NFL, einer der größten Bühnen der Welt, auftreten.
Streit führte zum größten Hit des Jahres
Derzeit gilt Lamar als einer der einflussreichsten und erfolgreichsten Rap-Künstler und ist mehrfacher Grammy-Gewinner. In seinen Songs behandelt er persönliche und politische Themen und verarbeitet auch diverse Streitereien mit anderen Rappern. Im Frühjahr gerieten Lamar und Rapper Drake in eine öffentliche Auseinandersetzung: Die beiden Künstler lieferten sich einen musikalischen Schlagabtausch, bei dem sie schwere Vorwürfe gegeneinander erhoben. Kendrick Lamar beschuldigte Drake der Pädophilie, während Drake Lamar als drogen-, sex- und spielsüchtig bezeichnete.
Der Streit der beiden führte zu einigen der größten Hits des Jahres. Lamars „Not Like Us“ etwa schaffte es an die Spitze der Billboard’s Charts und brachte ihm eine Reihe von Nominierungen für die Grammy-Awards im kommenden Jahr ein.
Lamars Abrechung
Dass Kendrick Lamar für sein sechstes Studio-Album „GNX“ wohl die Werbetrommel nicht rühren muss, liegt wohl auf der Hand. Es ist Lamars erstes Album seit seinem Riesenerfolg „Mr. Morale & the Big Steppers“ aus dem Jahr 2022.
Auch in seinen neuen Songs sorgt Lamar für Aufsehen: Bereits im ersten Track „Wacced Out Murals“ rechnet er mit Snoop Dogg, Lil Wayne und Drake ab – eine klare Ansage an seine Feinde. In der Zeile „Snoop posted ‚Taylor Made‘ I prayed it was the edibles / I couldn’t believe it, it was only right for me to let it go.„ spielt Lamar auf einen Vorfall an, bei dem Snoop Drakes Song „Taylor Made Freestyle“ auf seinem Instagram-Account teilte und damit scheinbar Drakes Seite ergriff. In einem Interview mit Forbes stellte Snoop Dogg jedoch klar, dass er in dieser Angelegenheit keine Partei ergreifen wolle.
Kurz vor der Veröffentlichung des Albums, das zwölf Titel enthält, stellte Lamar ein einminütiges Video auf Youtube, das inzwischen über drei Millionen Mal angeklickt wurde. Zu sehen ist Lamar, wie er vor einem Buick GNX posiert.
Auf Lamars neuer Platte sind auch zahlreiche Gäste vertreten, darunter SZA, Kamasi Washington, Dody6, AzChike, Sie7e, Wallie the Sensei und Deyra Barrera. Produziert wurde das Album von Jack Antonoff.