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Klimawandel und Goldabbau gefährden Anbau

von Max

Der Schokopreis steigt. Das hat nicht nur der weltgrößte Hersteller Barry Callebaut kürzlich prognostiziert, es ist auch aus den Preisen für Rohkakao ablesbar.

Etwa in Ghana in Westafrika, der Hautpanbauregion von Kakao, sind die staatlich garantierten Erntepreise für Kakao laut Fairtrade Österreich zuletzt um 45 Prozent gestiegen. Im Nachbarland Côte d’Ivoire (Elfenbeinküste) gab es ein Plus um 20 Prozent. Gleichzeitig bedrohe der Klimawandel und ein „Goldrausch“ den Anbau.

Die Nachfrage nach Kakao steigt

Trotz der Preissteigerungen sind in der Region lebende Kakaobauern samt Familien also mit großen Herausforderungen konfrontiert, so Fairtrade-Österreich-Geschäftsführer Hartwig Kirner nach einer von heimischen Medien begleiteten Ghana-Reise gegenüber der APA. „Schwankende Ernteerträge durch extreme Wetterereignisse und stark ansteigende Produktions- und Lebenserhaltungskosten treiben viele Familien in dieser Situation in die Armut.“ Zu den kostentreibenden Faktoren zählten eine ungünstige Wechselkursentwicklung, aber auch Transport und Energie.

Viele würden die Perspektive verlieren. Das werfe die Frage auf, wie die Nachfrage künftig bedienbar sein wird. Denn die weltweite Nachfrage nach Kakao steigt.

Nachdem sich Kirner und Co an Ort und Stelle ein Bild der Lage gemacht haben, hieß es vom Fairtrade-Vertreter, dass man „immer wieder auf das Problem der stark schwankenden Ernteerträge von jährlich 50 Prozent und mehr aufmerksam gemacht“ worden sei. „Wie soll da eine Kooperative, geschweige denn eine einzelne Familie finanzielle Mittel zurücklegen, um neue Kakaobäume zu pflanzen, oder in eine Bewässerungsanlage zu investieren?“, fragt Kirner.

Appell faire Schokolade zu kaufen

Dazu komme die Verlockung eines kurzfristigen finanziellen Gewinns durch illegalen Goldabbau. „Die Folgen sind verheerend. Kakaofelder, aber auch geschützte Wälder, wurden und werden dem Goldabbau geopfert, kurzfristig damit Geld verdient, langfristig aber der Boden und die gesamte Umwelt für Generationen unbrauchbar gemacht“, sagt Kirner. „Das macht es enorm schwierig, die junge Generation für die Arbeit auf den Kakaofeldern zu begeistern, um in Zukunft die elterlichen Betriebe weiterzuführen.“ Naturgemäß appelliert Kirner an Schokotiger, sie sollen beim Kauf darauf achten, faire Schokolade zu kaufen.

Erst kürzlich hatte der Chef des weltgrößten Schokoladenherstellers Barry Callebaut aus der Schweiz, Peter Feld, bald steigende Schokopreise prophezeit. Der Konsum werde aber steigen und nicht sinken – wie seit Jahrzehnten „trotz Kriegen, Finanzkrisen und anderen Störungen“, so der Manager.

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