Die dritte Runde der Kollektivvertragsverhandlung für die rund 60.000 Beschäftigten der Elektro- und Elektronikindustrie ist am Mittwoch ohne Ergebnis zu Ende gegangen. Die Gewerkschaften PRO-GE und GPA kündigten daraufhin für den 7. Mai eine österreichweite Konferenz der Betriebsrätinnen und Betriebsräte in Schwechat an, bei der die weitere Vorgangsweise beschlossen werden soll, teilten die beiden Gewerkschaften am Mittwochabend mit.
Die Arbeitnehmervertreter verwiesen auf die für die Verhandlung relevante Inflation von 2,76 Prozent. Das Angebot des Fachverbandes der Elektro- und Elektronikindustrie (FEEI) lag laut den Gewerkschaften hingegen bei 1 Prozent. „Das Angebot ist eine respektlose Herabwürdigung der harten Arbeit der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer“, betonen Reinhold Binder und Karl Dürtscher von PRO-GE und GPA. „Die Zeichen stehen damit auf Konflikt und gewerkschaftliche Maßnahmen sind ab jetzt nicht mehr ausgeschlossen.“
Nächste Verhandlungsrunde fixiert
Der Fachverband als Arbeitgebervertreter hingegen verwies bereits nach der zweiten Verhandlungsrunde auf die hohen Kosten für den Faktor Arbeit. „Wir sind längst nicht mehr wettbewerbsfähig. Die erhöhten Personalkosten können an die Kunden oft nicht mehr weitergegeben werden“, wurde FEEI-Obmann Wolfgang Hesoun in einer Aussendung zitiert.
Die Forderung der Arbeitnehmervertreter beschränken sich nicht auf „faire Lohn- und Gehaltserhöhungen“. Darüber hinaus soll die Zulage für die zweite Schicht auf 1,50 pro Stunde und auf 5 Euro pro Stunde für die dritte Schicht angehoben werden. Die leichtere Erreichbarkeit der sechsten Urlaubswoche sowie die Weiterführung der Freizeitoption sind weitere Forderungen der Gewerkschafter. Der nächste Verhandlungstermin wurde für den 9. Mai vereinbart. Dabei sollte der neue Kollektivvertrag bereits ab dem 1. Mai gelten.