Noch bevor das Geschehen beginnt, wird man in dieses sofort selbst hineingezogen. Die Garderobe und die Bar sind direkt in den Saal des Wiener Odeon verlegt. Ein Klavierspieler liefert den Begleitsound. Man wandelt zwischen Plakatwänden, die sich später wenden lassen und Zimmer formen, zwischen Tischen und Sesseln.
Max Kaufmann, der Sohn von Erwin Piplits und Erika Kaufmann, hat das Serapions Theater übernommen. Mit seiner Produktion „Modus vivendi“ setzt er die Tradition seiner Eltern nicht nur fort, sondern fulminant in die Zukunft. Er führt in unsere Welt, zeigt Menschen, die sich durch den Alltag leben. Hier nahezu schwebend, in tänzerischen, brillanten akrobatischen Bewegungen. Das wirkt, als würde sich die Magie des Serapions Ensembles mit der Theaterkunst von Peter Brook in einer Atmosphäre, wie man sie aus den Produktionen der legendären Ariane Mnouchkine kennt, vereinen.