Die Mitglieder der SPÖ Oberösterreich haben in einer Urabstimmung Martin Winkler (62) mit 95 Prozent der abgegebenen Stimmen zu ihrem neuen Vorsitzenden gewählt. Die Wahlbeteiligung lag bei 41 Prozent der rund 20.000 Mitglieder.
Winkler stand bei dem seit 28. Mai laufenden Urnengang als einziger Kandidat zur Wahl. Er hatte im Vorfeld die wichtigsten Exponenten der Partei hinter sich versammelt, nun galt es aber, die Basis zu überzeugen. Für ein gültiges Votum war gemäß Statuten eine Wahlbeteiligung von 15 Prozent nötig.
Wahlsieg für Winkler: Das Ende einer langen Suche
Formal muss ein Parteitag das Votum der Mitglieder noch bestätigen, das wird im September erfolgen. Derzeit leitet Alois Stöger geschäftsführend die Geschicke der Partei. In die Landesregierung wird Winkler aber bereits am 3. Juli aufrücken und dort Michael Lindner als Landesrat ablösen.
Das Ergebnis steht am Ende einer langen Suche: Am 9. November des Vorjahres hatte der damalige SPÖ-Landesvorsitzende Lindner angekündigt, sich aus privaten Gründen aus der Politik zurückziehen zu wollen. Als Landesrat musste er mangels Nachfolger länger bleiben als geplant, an der Parteispitze löste ihn Stöger als geschäftsführender Chef ab. Seine Mission: einen neuen Vorsitzenden finden, der die SPÖ in die Landtagswahl 2027 führt und aus der Flaute der vergangenen Jahre holt.
Industrie und Energie als wichtigste Themen
Dabei sickerte nach einiger Zeit der bisher in Oberösterreich kaum bekannte Name Martin Winkler durch, den Stöger den Genossinnen und Genossen schmackhaft machen wollte – und offenbar gemacht hat. Der Unternehmer und Mitbegründer der Crowdfunding-Plattform Respekt.net trat mit der thematischen Ansage „Mehr Energie für Oberösterreich“ an – man müsse Industriebundesland bleiben und auf Alternativenergien statt auf Windkraftverbotszonen setzen.