Startseite Politik „Mehrheit der Migranten will wieder zurück“

„Mehrheit der Migranten will wieder zurück“

von Max

Denunzierungen

Ruben Garcia, Direktor der Freiwilligenorganisation „Annunciation House“, die sich in der Stadt seit Jahren um die Rechte von Migranten kümmert, berichtet im Gespräch mit dieser Redaktion: „Wir haben Berichte bekommen, dass inzwischen Gelder für die Meldung von Migranten angeboten werden. Mit anderen Worten: Die Idee ist, Menschen dazu zu bringen, ihre Nachbarn für 1.000 Dollar anzuzeigen.“

Eine knappe halbe Autostunde entfernt, auf der anderen Seite der Grenze faltet eine Helferin Kinderunterwäsche zusammen. „Das sind Spenden“, sagt die Amerikanerin, die jenseits der „Borderline“ im „Casa del Migrante“ (Haus des Migranten) hilft. Wann sie gebraucht werden, ist erst einmal unklar.

Auf dem Rückweg

Seit Trumps Amtsantritt hat sich das Klima vor Ort geändert, berichtet Ivonne Lopez de Lara. Sie ist die Koordinatorin der kirchlich geführten Migrantenherberge.

Die Mehrheit der Migranten will wieder in ihre Heimatländer zurück“, sagt sie. „Sie sehen kaum noch eine Chance darauf, in die USA zu kommen. Die App, die Termine für Gespräche über die Asylanträge vergab, ist gelöscht.

Stattdessen bekommen die Menschen in den Nachrichten zu sehen, wie Migranten wie Schwerverbrecher ins Hochsicherheitsgefängnis nach El Salvador verlegt werden. „Natürlich machen solche Bilder etwas mit den Menschen“, sagt Lopez de Lara.

Die meisten kehren um oder versuchen in einer wirtschaftlichen starken Region in Mexiko ihr Glück. Das alles lässt sich an Zahlen festmachen: Von den 560 Plätzen im „Casa de Migrante“ sind in dieser Woche nur noch 48 belegt.

Panzer an der Grenze

Als ob die martialischen Bilder vom Hochsicherheitsgefängnis in El Salvador nicht ausreichend genug wären, stellte die US-Regierung vor wenigen Tagen auch noch einen Panzer an die Grenze zu Mexiko. Er steht im Sunland Park auf amerikanischer Seite – in Richtung Ciudad Juarez ausgerichtet.

Trump ließ mexikanische Kartelle zu Terrororganisationen erklären, ganz so falsch ist diese Einschätzung nicht. Denn vor allem unter dem wachsweichen Kurs des linkspopulistischen Präsidenten Andres Manuel Lopez Obrador (2018 – 2024) nutzten die Kartelle die Tatenlosigkeit des Staates und bauten ihre Macht aus. Die Zahl der Gewalttoten stieg auf bis dato unerreichte 200.000 während einer Präsidentschaft.

Ausbaden muss das nun die Nachfolgerin an der mexikanischen Staatsspitze, Claudia Sheinbaum. Das Bild des Panzers hat deshalb eine starke Symbolik. Zwei Soldaten stehen neben dem Militärfahrzeug und richten das Fernglas auf alle, die in Richtung gepanzertes Fahrzeug blicken.

Kartelle und Fentanyl

Nur einen Steinwurf entfernt, auf der anderen Seite des braunen Stahlzaunes, hat sich ein mexikanischer TV-Journalist seine Geräte aufgebaut und nutzt die Kulisse als spektakulären Hintergrund.

Donald Trumps Vorwurf: Mexiko tue zu wenig gegen die Kartelle und die Fentanyl-Produktion. Inzwischen aber gewährt die mexikanische Präsidentin den US-amerikanischen Sicherheitsbehörden immer mehr Rechte im Kampf gegen die Drogen. Sodass „El Financiero“ jetzt kommentierte: „Der Senat erlaubt mehr US-Rambos die Einreise nach Mexiko. In Ciudad Juarez ließ die Politik Warnschilder an den Brücken aufhängen: „Fentanyl tötet Dich. Sie mischen es in andere Drogen, um die abhängig zu machen“, ist darauf sinngemäß zu lesen.

Aufatmen können indessen an die 600.000 Venezolaner in den USA. Die Trump-Regierung hatte Ende Jänner ihren vorübergehenden Schutzstatus aufgehoben, ab 7. April hätten sie abgeschoben werden können. Nun hat ein US-Richter die Aufhebung des Schutzstatus per einstweiliger Verfügung gestoppt. Bezirksrichter Chen sagte, dass „Hunderttausenden Personen“ ein „irreparablen Schaden“ drohen würde.

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